Covid-19: Wissenschaft macht Fortschritte – Fragen bleiben
Die Corona-Pandemie ist zwar überstanden, doch das Virus bleibt weiterhin aktiv. Die Forschung weiss heute um einiges mehr, aber viele Fragen sind noch offen.
Corona bleibt nach wie vor Thema, obwohl das Virus inzwischen zum Grossteil seinen Schrecken verloren hat. In Deutschland zeigte sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) zuletzt ein Anstieg der Fallzahlen, der jedoch durch das warme Sommerwetter etwas zurückging.
Im jüngsten ARE-Wochenbericht (Aktuelles zu akuten respiratorischen Erkrankungen) heisst es: «Die SARS-CoV-2-Aktivität hat sich in den letzten Wochen stabilisiert. Die Zahl schwer verlaufender Atemwegsinfektionen bleibt insgesamt auf einem niedrigen Niveau.» Von COVID-19 seien vorwiegend ältere Patienten betroffen.
Wissen um Corona wächst
Trotz der verbesserten Infektionslage, ist es unabdingbar, die Auswirkungen von Covid-19 auf den Körper zu verstehen, denn das Virus verändert sich fortwährend. Seit Beginn der Pandemie haben Wissenschaftler weltweit bedeutende Fortschritte gemacht.
Das betont Prof. Ulrike Protzer, Virologin an der Technischen Universität und bei Helmholtz München. «Grundsätzlich wissen wir heute viel mehr über das Virus, als wir am Anfang wussten», wird die Expertin auf «BR24» zitiert.
Covid-19 ist laut RKI in erster Linie eine akute Atemwegserkrankung, obwohl es verschiedene Organe befallen kann. Das Virus dringt durch die Atemwege in den Körper ein. Es kann sich ausbreiten und, ähnlich dem Grippevirus, den gesamten Körper befallen.
Immun-Narbe und Gene
Im Gehirn von Covid-19-Genesenen haben Wissenschaftler eine Art «Immun-Narbe» ausgemacht. Langfristige neurologische Beschwerden nach einer SARS-CoV-2-Infektion können die Folge sein. «Bei Post Covid und Long Covid, da weiss man insgesamt noch nicht wirklich viel über die Ursachen», so Protzner.
Mehr weiss man darüber, welche Personen ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben. Mutationen an vier spezifischen Genen konnten ausgemacht werden. «Ob hohes Lebensalter oder Vorerkrankung – die Gründe für einen ungünstigen Krankheitsverlauf sind komplex – und es bleibt noch einiges an Forschungsarbeit», betont die Virologin.
Ein Blick zurück
Am 31. Dezember 2019 wurde die Ausbreitung einer neuen Lungenentzündung mit noch unbekannter Ursache in Wuhan in China publik. Einen Monat später rief die WHO wegen der raschen Ausbreitung des Coronavirus 2019-nCoV eine internationale Gesundheitsnotlage aus.
Im Januar 2020 sprach man bereits von einer Epidemie in China und am 11. März 2020 wurde die bisherige Epidemie offiziell zu einer weltweiten Pandemie erklärt.
Für die Infektionskrankheit setzte sich der Namen COVID-19 durch. Ausgelöst wird die Erkrankung durch eine Infektion mit dem bislang unbekannten Coronavirus SARS-CoV-2.