Lungenkrebs

Erster Patient erhält Impfung gegen Lungenkrebs in Grossbritannien

Helene Fiegl
Helene Fiegl

Grossbritannien,

Ein 67-jähriger Londoner erhält als erster Mensch in Grossbritannien eine bahnbrechende Impfung gegen Lungenkrebs, die in einer Studie getestet wird.

Impfung lungenkrebs
Mit einer neuartigen Impfung bei Lungenkrebs soll das Immunsystem der Patienten trainiert werden. (Symbolbild) - keystone

Ein 67-jähriger Londoner hat einen neuen Impfstoff gegen Lungenkrebs erhalten. Er ist damit der erste Patient in Grossbritannien, der sich dieser revolutionären Behandlung unterzieht.

Atemprobleme brachten Janusz Racz zu einer Routineuntersuchung. Er ging von einem Asthma-Leiden aus. Doch am 1. Mai 2024 erhielt er die schockierende Diagnose, dass er an Lungenkrebs leidet.

Routineuntersuchung zeigt Lungenkrebs

Es wurde ein Tumor in seiner rechten Lunge entdeckt, berichtet «Kosmo». Die notwendigen Behandlungsmassnahmen, bestehend aus intensiver Chemotherapie und Bestrahlung, waren für Racz eine besondere Herausforderung.

Ohne diese Behandlung, so wurde ihm mitgeteilt, hätte er nur noch vier bis fünf Monate zu leben gehabt. «Die Chemotherapie war besonders anstrengend, ich möchte sie nicht noch einmal machen müssen», so Racz.

Studie zu Impfung bei Lungenkrebs

Der Tumor schrumpfte schneller als erwartet. Nach seiner Chemotherapie wurde Racz von Dr. Sarah Benafif vom University College London Hospital (UCLH) kontaktiert. Sie bot ihm die Möglichkeit, an einer Studie zu einem neu entwickelten Impfstoff gegen Lungenkrebs teilzunehmen.

Teilnehmer sind Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC). Getestet wird dabei der Impfstoff BNT116 des deutsche Unternehmens BioNTech. Er basiert auf der mRNA-Technologie, die auch für den Covid-19-Impfstoff zur Anwendung kommt.

Das Immunsystem soll dabei geschult werden, Tumormarker zu identifizieren und abzutöten, ohne gesunde Zellen in Mitleidenschaft zu ziehen.

Über ein Jahr lang Injektionen

Über den Studienverlauf erhält Racz sechs Injektionen innerhalb von 30 Minuten, gefolgt von wöchentlichen Gaben über sechs Wochen hinweg. Anschliessend gibt es alle drei Wochen Injektionen für insgesamt 54 Wochen.

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Racz zeigte sich optimistisch: «Ich habe beschlossen, an der Studie teilzunehmen, weil ich hoffe, dass sie gegen Krebszellen Schutz bietet. Aber ich dachte auch, dass meine Teilnahme anderen Menschen in Zukunft helfen und dazu beitragen könnte, dass diese Therapie breiter verfügbar wird», so Racz.

Impfung nicht als Vorbeugung

Bei der Impfung handelt es sich um keine Prophylaxe. «Das ist keine Impfung gegen Krebs, dass man ihn nicht bekommt“, erklärt der Mediziner Dr. Christoph Specht im RTL-Interview. Es sei eine mögliche Therapie, wenn man bereits an Krebs erkrankt sei.

Specht ist als TV-Arzt bekannt. Er erläutert als Interviewpartner Hintergründe zu medizinischen Themen.

Kommentare

User #1392 (nicht angemeldet)

Alles Gute, haben die einen erwischt !

Serijosha R.

Auch hief: Messenger-RNA gibt dem körpereigenen Immunsystem die entsprechenden Hinweise um Tumorzellen besser zu bekämpfen. Wenn Schwurbler:innen in Zukunft auf diese und andere Fortschritte in der Medizinwissenschaft verzichten wollen, dann ist das besser für uns alle.

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