Essbare Roboter könnten laut Schweizer Forschern bald Realität sein
Statt aus Gummi und Plastik könnten Roboter bald aus Schokolade und Nori-Algen bestehen: Ein Forschungsteam findet die Zutaten für essbare Roboter.
Das Wichtigste in Kürze
- Forscher haben gezeigt, dass essbare Materialen für Roboterteile benutzt werden können.
- Dazu gehören beispielsweise Gelatine, Schokolade und Nori-Algen.
- Essbare Roboter könnten etwa im Körperinneren oder in Notsituationen eingesetzt werden.
Komplett essbare Roboter könnten bald auf unseren Tellern landen. Ein Forschungsteam aus Lausanne zeigte, welche Zutaten für die verschiedenen Roboterteile genutzt werden könnten. Die Analyse wurde in der Fachzeitschrift «Nature Reviews Materials» veröffentlicht.
So könne Gummi durch Gelatine ersetzt werden. Ein Schokoladenfilm könne Roboter in feuchten Umgebungen schützen. Und eine Mischung aus Stärke und Tannine, pflanzlichen Gerbstoffen, imitiere handelsübliche Klebstoffe. Das teilte die Eidgenössische Technische Hochschule in Lausanne (EPFL) am Freitag mit.
Nori-Algen verhindern Kurzschlüsse
Auch eine essbare Batterie gibt es demnach bereits: Sie besteht aus Riboflavin (Vitamin B2) und Quercetin, ein Stoff, der in Mandeln und Kapern vorkommt. In den Polen der Batterie befindet sich Aktivkohle für den Transport von Elektronen. Nori-Algen sorgen dafür, dass Kurzschlüsse verhindert werden.
Die Batterie kann mit 0,65 Volt betrieben werden, wie es von der EPFL hiess. Eine Spannung, die im Falle des Verzehrs immer noch sicher ist. Zwei in Reihe geschaltete essbare Batterien können eine Leuchtdiode etwa 10 Minuten lang betreiben.
Essbare Elektronik als Herausforderung
Für andere Teile eines Roboters fehlen aber die richtigen Zutaten noch. So ist es laut den EPFL-Forschern schwierig, vollständig essbare Elektronik herzustellen, die Transistoren verwendet und Informationen verarbeitet. Eine grosse Herausforderung sei ausserdem die Verbindung verschiedener Teile.
Aber warum arbeiten die Forschenden überhaupt daran?
Essbare Roboter könnten beispielsweise eingesetzt werden, um den Gesundheitszustand aus dem Körperinneren zu überwachen. In Notsituationen können sie autonom gezielt Nahrung liefern. Auch Wildtiere könnten so geimpft werden, wie die Forschenden in der Fachzeitschrift festhalten.