Studie

Forschende stellen Schweizer Herkunft von Absinth infrage

Keystone-SDA
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Neuchâtel,

Neue Untersuchungen haben die wahren Ursprünge des berühmten Getränks Absinth enthüllt.

Alkohol
Auch wenn das Rezept für das Elixier wohl anderswo entstanden sei, sei das Val-de-Travers doch die Wiege der heute bekannten Art von Absinth. (Symbolbild) - dpa

Die Absinth-Pflanze stammt wohl doch nicht aus der Schweiz. Untersuchungen des Botanischen Gartens Neuenburg deuten darauf hin, dass der Echte Wermut, aus dem Absinth gewonnen wird, vermutlich von den Römern in die Schweiz gebracht wurde.

«Nicht kultivierte Wermutpopulationen gedeihen im Jura nicht von Natur aus in grossem Umfang», sagte Blaise Mulhauser, Direktor des Botanischen Gartens Neuenburg, am Donnerstag zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er bestätigte damit einen Artikel von Arcinfo.

Der Echte Wermut (Artemisia absinthum) sei als Pflanze in der Schweiz zwar durchaus verbreitet, insbesondere im Wallis, wo er sich gut an das Klima angepasst habe. Seine Ursprünge scheinen jedoch im Mittelmeerraum zu liegen.

Römer brachten den Wermut

Schon in der Antike war Wermut für seine medizinischen Eigenschaften bekannt. Die Römer kannten bereits einen Wermutwein, der mit Anis, Fenchel und Wermut versetzt wurde. Zutaten, die auch im heutigen Absinth zu finden sind.

Die geschützte geografische Angabe (IGP) für Absinth für das Val-de-Travers NE ist laut Mulhauser trotzdem gerechtfertigt. Denn auch wenn das Rezept für das Elixier wohl anderswo entstanden sei, sei das Val-de-Travers doch die Wiege der heute bekannten Art von Absinth.

In Couvet NE sei das eigentliche Know-how zur Destillation des Getränks verfeinert worden. «In ganz Europa gibt es andere Rezepte für die Destillation von Absinth, aber der erfolgreichste Absinth, der im Zuge der Industrialisierung entstand, war tatsächlich der sogenannte 'Schweizer' Absinth im 19. Jahrhundert», so Mulhauser.

Weitere Studien geplant

Im Rahmen weiterer laufender Studien – unter anderem in Partnerschaft mit der Universität Neuenburg oder dem Botanischen Garten Genf – wollen die Forschenden nun herausfinden, ob die Absinth-Pflanze eine Neuenburger Eigenart annimmt, wenn sie in der Region angebaut wird.

Kommentare

User #4148 (nicht angemeldet)

Eine weitere, teure und völlig überflüssige Studie, basierend auf vagen Vermutungen. Die Studienabgänger müssen halt beschäftigt werden.

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