Frühe Landlebewesen waren gut zu Fuss

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Lausanne,

Die ersten Landlebewesen waren agiler als gedacht: Sie liefen mit gestreckten Beinen und vom Boden aufgehobenem Körper. Das fanden Schweizer Forscher heraus.

Dank Roboterbeinen spaziert dieses Modell eines hunderte Millionen Jahre alten Fossils durchs Labor. Bild: Maxime Marendaz, EPFL
Dank Roboterbeinen spaziert dieses Modell eines hunderte Millionen Jahre alten Fossils durchs Labor. Bild: Maxime Marendaz, EPFL - Community

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor 400 Millionen Jahren gingen erste Wirbeltiere an Land. Doch wie genau sie sich bewegten, war bisher nicht klar.
  • Nun liefert das Urtier Orobatis Aufschluss: Seine Fossilien brachten EPFL-Forschende mithilfe von Robotern zum Laufen.
  • Resultat: Orobatis ging wohl viel fortschrittlicher als gedacht – mit gestreckten Beinen, ähnlich wie ein Kaiman.

Vor ungefähr 400 Millionen Jahren krochen die ersten Wirbeltiere aus dem Wasser ans Land. Aber wie gut konnten sie sich dort tatsächlich bewegen? Sportlicher als bisher angenommen, zeigt nun eine Studie von Paläontologen und Technikern, die 290 Millionen Jahre alte Fossilien sowie Fussspuren des Urtiers Orobates pabsti analysiert hat. Orobates ist ein sogenanntes Schlüsselfossil, weil es evolutionsgeschichtlich zwischen den vom Wasser abhängigen Amphibien und der Gruppe der Amnioten steht, also den Tieren, die sich unabhängig vom Wasser fortpflanzen können wie die Reptilien und Säugetiere.

Um diese Evolution genauer nachzuzeichnen, wollten die Forschenden wissen, wie genau sich Orobates fortbewegte. Dazu scannten sie ein gut erhaltenes Fossil und generierten davon ein Computermodell. Daraufhin simulierten sie, wie sich Orobates bewegt haben könnte: Über 100 Gangarten waren möglich. Um aus ihnen die Wahrscheinlichste auszuwählen, brauchten die Erforscher der Vergangenheit aber Hilfe aus der Zukunftsforschung. Robotertechniker der EPFL Lausanne stellten ein 3-D-Modell des Orobates-Fossils her, verpassten ihm Roboterfüsschen und liessen dieses «OroBOT» getaufte Mischwesen durchs Labor spazieren. Dann analysierten sie, wie energiesparend und stabil die verschiedenen Gangarten waren und wie gut das wandelnde Orobates-Modell die fossilen Fussspuren traf.

Ergebnis: Die wahrscheinlichste Gangart von Orobates war eine mit gestreckten Beinen und vom Boden abgehobenem Körper, also einem Gang, der eher dem eines Kaimans gleicht als der kriechenden Bewegung eines Salamanders. Entgegen einer kriechenden Fortbewegung ist der Orobates-Gang energiesparender, wodurch die Urtiere bereits weitere Strecken an Land zurückgelegt haben könnten, als bisher angenommen.

Initiated by Gebert Rüf Stiftung

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