Gletscher Okjökull in Island wurde offiziell für tot erklärt

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Island,

Mit einer Gedenktafel für den durch den Klimawandel verschwundenen Gletscher Okjökull hat Island auf die Folgen der durch den Menschen verursachten Erderwärmung aufmerksam gemacht.

Klimawandel
Gedenktafel am früheren Okjökull. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Gletscher Okjökull in Island hielt der Erderwärmung nicht stand.
  • Es ist der erste Gletscher Islands, der wegen des gegenwärtigen Klimawandels verschwand.
  • Deshalb wurde er offiziell für «tot» erklärt und erhielt eine Gedenktafel.

Die Plakette wurde am Sonntag in dem felsigen Gebiet im Westen des Inselstaates enthüllt, auf dem sich früher der Gletscher erstreckt hatte. Es ist der erste Gletscher Islands, der wegen des gegenwärtigen Klimawandels verschwand.

«Ich hoffe, dass diese Zeremonie als Inspirationsquelle nicht nur für uns hier in Island, sondern auch für den Rest der Welt dient». Das sagte die isländische Ministerpräsidentin Katrin Jakobsdottir.

Schliesslich sei hier «ein Gesicht der Klimakrise» zu sehen. An der Zeremonie nahmen auch die frühere UN-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson sowie zahlreiche isländische Forscher und Wissenschaftler der Rice University in den USA teil. Sie hatten das Anbringen der Gedenktafel initiiert.

Gletscher Okjokull
«Ein Gesicht der Klimakrise»: Der Okjokull-Gletscher in Island. - ap

Brief soll sensibilisieren

Auf der Bronzetafel steht auf isländisch und englisch ein «Brief an die Zukunft». Dieser soll für die Folgen des Klimawandels und der Gletscherschmelze sensibilisieren.

Darin heisst es an künftige Generationen gerichtet: «All unsere Gletscher werden im Lauf der nächsten 200 Jahre das selbe Schicksal erfahren. Dieses Denkmal bezeugt, dass wir wissen, was passiert und was getan werden muss. Ihr allein wisst, ob wir es getan haben.»

Auf der Tafel ist zudem die im Mai gemessene CO2-Konzentration von 415 Teilen pro Million (ppm) vermerkt. Dies war der höchste jemals gemessene Kohlendioxid-Gehalt in der Erdatmosphäre.

Okjökull war ab 2014 kein Gletscher mehr

1890 erstreckte sich der Okjökull noch auf einer Fläche von 16 Quadratmetern, seine Eisschicht war mehr als 50 Meter dick. Bereits 2014 erkannten ihm Wissenschaftler die Einstufung als Gletscher ab.

Gletscher sind wichtige Wasserspeicher. In Island bedecken sie etwa elf Prozent der Oberfläche. Auch in anderen Erdgebieten wie etwa in den Alpen und im Himalaya schmelzen die Gletscher Studien zufolge drastisch ab.

Okjökull Gletscher
Wegen des Klimawandels schmelzen viele Gletscher. Zahlreiche Menschen wandern über die Reste des Okjökull zu einer Gedenkveranstaltung für den vergangenen Gletscher. - dpa

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