Gigantischer Asteroid kratzt haarscharf an Erde vorbei
Ein Asteroid von enormer Grösse wird laut neuesten Berechnungen die Erde knapp verfehlen. Die Gefahr ist allerdings nicht zu 100 Prozent gebannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der gigantische Asteroid Apophis wird im Jahr 2029 an der Erde vorbeiziehen.
- Nur um wenige Kilometer verfehlt er laut Berechnungen unsere Atmosphäre.
- Ein Einschlag würde verheerende Folgen haben - doch die Gefahr scheint gebannt.
Die Erde ist ständig von Tausenden von Asteroiden umgeben, die eine potentielle Gefahr darstellen könnten. Doch schon bald kommt einer dieser Himmelsobjekte unserem Planeten gefährlich nahe.
Der riesige Asteroid Apophis, der einen Durchmesser von 350 Metern hat, wird im April 2029 haarscharf an der Erde vorbeiziehen. Das bestätigten nun die neuesten Berechnungen der Esa und Nasa. Mit einem Abstand von 32'000 Kilometern kommt Apophis uns allerdings näher als viele Satelliten.
Einschlag hätte verheerende Auswirkungen
«Es wäre sehr unangenehm, wenn er in unsere Atmosphäre eindringen würde.» So warnt Detlef Koschny, Professor für Lunare und Planetare Exploration an der Technischen Universität München, gegenüber der «dpa». Ein Einschlag eines Körpers dieser Grösse könnte verheerende Auswirkungen haben.
So soll im Jahr 1908 ein Asteroid mit einem Durchmesser von bis zu 50 Metern in Sibirien eingeschlagen sein. Millionen von Bäumen wurden dabei zerstört. Besser dokumentiert ist der Fall eines explodierten Asteroids über der russischen Grossstadt Tscheljabinsk: Durch die Druckwelle wurden rund 1500 Menschen verletzt.
Asteroiden können abgelenkt werden
Apophis besitzt ein Vielfaches der Grösse dieser Asteroiden, ein Einschlag hätte grauenhafte Folgen. Doch Koschny ist laut der «dpa» hoffnungsvoll: «Bei einem Objekt dieser Grösse würden wir wirklich schauen, dass wir das irgendwie ablenken können.»
Die Möglichkeit, Asteroiden von ihrer Bahn abzulenken, ist keine Science-Fiction mehr. Im Rahmen einer Mission der Nasa und Esa wurde genau dies in die Tat umgesetzt. Die Sonde «Dart» traf im September 2022 gezielt den kleineren eines Doppelasteroiden. Dadurch veränderte sie dessen Umlaufbahn.
Einschlag von Asteroid nicht vollkommen ausgeschlossen
Die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass diese Praxis bei Apophis angewandt werden muss. Doch gänzlich auszuschliessen sei dies nicht: Kollidiert das Himmelsobjekt auf seinem Weg zur Erde mit einem anderen Asteroiden, könnte sich dessen Bahn verschieben.
Das zeigten Forschende in einer Studie im vergangenen März in der Fachzeitschrift «Planetary Science Journal». Doch laut den Wissenschaftlern sei dieses Szenario sehr unwahrscheinlich.
Stattdessen könnte Apophis ein Meilenstein der Forschung darstellen. Denn er biete eine einmalige Gelegenheit dazu, Asteroiden besser kennenzulernen. Auf diese Art und Weise könne man schliesslich auch mit zukünftigen Szenarien besser umgehen, die tatsächlich eine Gefahr darstellen.