Giraffen: Vor der Paarung wird der Urin getestet
Um die Gunst der Weibchen zu erlangen, müssen sich männliche Giraffen nicht nur prügeln, sondern auch deren Urin testen.

Das Wichtigste in Kürze
- Giraffenbullen müssen bei der Partner-Suche von einer Weibchengruppe zur nächsten wandern.
- Um die Gunst der Weibchen zu gewinnen, prügeln sich die Giraffenmännchen.
- Um festzustellen, ob ein Weibchen interessiert ist, testen die Männchen deren Urin.
Giraffenmännchen müssen auf der Suche nach einer Partnerin alleine von einer Weibchengruppe zur nächsten wandern. Die Konkurrenz ist gross. Und im Kampf um die Weibchen fliegen auch mal die Fäuste, oder besser gesagt die Hälse. In einem ritualisierten Kampf stellen sich die Giraffenbullen nebeneinander und schwingen dann ihre langen Hälse herum.
Dabei zielen sie meistens auf den Körper oder den Hals des Gegners. Zuweilen enden diese Kämpfe auch brutal, etwa mit dem Knockout eines Gegners. Das schreibt «Der Standard».
Giraffen: Urin-Probe entscheidet
Wie viele andere Tiere müssen die männlichen Giraffen herausfinden, welche Giraffenkühe überhaupt an einer Paarung interessiert sind. Dafür orientieren sie sich am Geruch des weiblichen Urins. Gemäss Experten der Veterinärmedizinischen Fakultät der University of California überzeugen die Männchen die Weibchen, spontan Wasser zu lassen. Und zwar so, dass die Bullen es mit dem Mund auffangen können.

«Wegen ihrer extremen Statur riskieren Giraffen es nur ungern, sich bis ganz hinunter zum Boden zu beugen». Das sagt Wissenschafterin Lynette Hart, die an der Studie mitarbeitete, welche im Journal «Animals» veröffentlicht wurde. «Die Bullen müssen die Weibchen anstupsen. Damit wollen sie sagen: 'Bitte urinieren Sie jetzt für mich!'»
Folgt die Giraffenkuh dem Aufruf nicht, ist für den Bullen klar: Mit diesem Weibchen ist keine Zukunft möglich.