Greta Thunberg kritisiert britischen Premier für COP26-Anreise
Boris Johnson wurde für seine An- und Abreise an den COP26-Klimagipfel kritisiert – auch von Klimaaktivistin Greta Thunberg.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Klimaaktivistin nennt Johnsons Verhalten «heuchlerisch».
- Mit dem Privatjet nach Glasgow zu reisen sende «nicht die richtige Botschaft».
Klimaaktivistin Greta Thunberg hat den britischen Premierminister Boris Johnson für dessen Anreise mit einem Privatjet zum Klimagipfel COP26 kritisiert. Bei ihrem ersten Schulstreik in Stockholm seit dem Ende der Konferenz nannte sie das Verhalten Johnsons am Freitag «heuchlerisch». Der britische Regierungschef war an Bord eines gecharterten Airbus zur Konferenz nach Schottland und zurück geflogen.
«Natürlich wird die Klimakrise nicht durch Privatjets verursacht. Aber es ist ein bisschen heuchlerisch, dass führende Politiker, die ganz in der Nähe wohnen – wie zum Beispiel Boris Johnson – mit einem Privatjet in Glasgow ankamen, während sie versuchten, die Klimakrise zu lösen», sagte Thunberg der Nachrichtenagentur AFP.
Thunberg: «Nicht die richtige Botschaft»
«Das sendet nicht die richtige Botschaft.» Dies sagte die 18-Jährige, die mit dem Zug aus Stockholm nach Glasgow gereist war und den Gipfel als «Fehlschlag» bezeichnete.
Johnson war vom G7-Treffen in Rom mit dem Flieger nach Glasgow gereist. Kritiker merkten, dass er allerdings auch nach Hause nach London flog – anstatt eine viereinhalbstündige Zugfahrt auf sich zu nehmen. Später kehrte Johnson dann mit dem Zug zur Konferenz zurück.
Bei der COP26 bekannten sich die Vertreter von fast 200 Staaten zum ambitionierten 1,5-Grad-Ziel bei der Begrenzung der Erderwärmung. Allerdings wurde eine historische Formulierung zur Abkehr von der Kohle auf Betreiben Chinas und Indiens in letzter Minute deutlich abgeschwächt. Thunberg kritisierte die Vereinbarung als «Blabla».