Grippe: Forscher entdecken eine spezielle Gruppe von Immunzellen
Impfstoffe gegen die Grippe werden alljährlich an zirkulierende Influenza-Stämme angepasst. Doch jetzt entdeckten Forscher längerfristige Immunzellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Basler Forscher entdeckten neue Gruppe von Helferzellen im Immunsystem.
- Diese könnten ein interessanter Ansatzpunkt für länger wirksame Grippe-Impfungen sein.
Basler Forschende haben eine Gruppe von Helferzellen des Immunsystems in Mäusen entdeckt. Diese siedeln sich nach einer Infektion in der Lunge langfristig an. Diese unterstützten das Immunsystem beim Kampf gegen einer erneute Infektion mit einem mutierten Grippe Virus.
Das Forscherteam um die Biomedizinerin Carolyn King identifizierte nun in der Lunge von Mäusen zwei Typen von bestimmten Immunzellen. Diese verblieben noch lange nach einer Infektion mit dem Influenzavirus im Gewebe.
Länger wirksame Impfung gegen Grippe
Diese sogenannten T-Helferzellen stehen in Lauerstellung bereit, um das Immunsystem bei einer Neuinfektion zu unterstützen. David Schreiner von der Uni Basel sagt in einer Mitteilung der Hochschule: «Diese T-Helferzellen könnten ein interessanter Ansatzpunkt für länger wirksame Grippe Impfungen sein.»
Die zwei Gedächtniszelltypen übernehmen unterschiedliche Aufgaben, wie die Forschenden im Fachmagazin «Science Immunology» berichten: Der eine Typ schütte bei einer erneuten Infektion Signalstoffe aus. Damit verleiht er anderen Immunzellen tödlichere Waffen im Kampf gegen den Erreger, schrieb die Uni Basel. Der andere Typ unterstütze antikörperproduzierende B-Zellen.
Noch weitere Forschungen nötig
Impfstoffe mit Wirkstoffen, die die Bildung dieser speziellen T-Helferzellen unterstützen, könnten die Abwehr gegen mutierende Influenzaviren verbessern, so die Forschenden. Dafür sei aber noch weitere Forschung nötig.
Die entdeckten Mechanismen des Immunsystems dürften auch für erneute Infektionen mit anderen Krankheitserregern von Atemwegserkrankungen gelten.