Grossexperiment untersucht Effekt von Klimawandel auf Bäume
Für ein Grossexperiment sprühen Forschende Wasserdampf in die Baumkronen von 130-jährigen Föhren im Pfynwald im Wallis. Damit wollen sie herausfinden, wie die Bäume auf den Klimawandel reagieren.
Denn neben der Trockenheit des Bodens bringe der Klimawandel noch einen weiteren für Bäume relevanten Faktor ins Spiel, hiess es in einer Mitteilung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) vom Mittwoch. Das sogenannte Dampfdruckdefizit, auf Englisch vapor pressure deficit (VPD), genannt.
Wie reagieren Bäume auf Klimawandel?
«Einfach übersetzt ist das der Durst der Luft. Je durstiger die Luft, je höher dieses Dampfdruckdefizit, umso mehr mehr Wasser entzieht die Atmosphäre den Pflanzen, den Menschen und dem Boden», erklärte WSL-Forscher Marcus Schaub der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Mit dem Experiment versuchen die Forschenden laut Schaub den Effekt von Bodentrockenheit und Dampfdruckdefizit genau voneinander zu unterscheiden und damit besser zu verstehen, wie die Bäume auf den Klimawandel reagieren.
Forschende manipulieren Umgebung
Im Experiment sprühen sie dafür aus auf Gerüsten montierten Drüsen mit Hochdruck winzige Wassertropfen in die Luft, die sogleich verdunsten und somit in den Baumkronen das Dampfdruckdefizit reduzieren. Gleichzeitig wird die Bodentrockenheit mit der Hilfe einer Bewässerungsanlage und Regendächern manipuliert. Das Experiment dauert noch bis 2028. Neben der WSL sind auch die Eidgenössische Technische Hochschule in Lausanne (EPFL) und das Swissforestlab daran beteiligt.
Schon seit 21 Jahren führen die Forschenden im Pfynwald Untersuchungen zur Reaktion von Bäumen auf den Klimawandel durch. Sie bewässern jede Nacht Teile dieses Waldes, um die Bäume mit und ohne Trockenheit zu untersuchen.