Grösste Arktis-Expedition aller Zeiten startet unter deutscher Leitung

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Deutschland,

Unter deutscher Leitung ist am Freitag im norwegischen Tromsø der Countdown für die grösste Arktis-Expedition aller Zeiten gestartet: Am Abend sollte der Eisbrecher «Polarstern» des Alfred-Wegener-Instituts aus Bremerhaven auf eine ganz besondere Mission gehen.

Eisbrecher «Polarstern» im Hafen von Tromsø
Eisbrecher «Polarstern» im Hafen von Tromsø - NTB Scanpix/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Eisbrecher Polarstern soll Erkenntnisse über Klimawandel in der Region sammeln.

Wissenschaftler aus 17 Ländern wollen - eingefroren im arktischen Eis - die Auswirkungen des Klimawandels am Nordpol erforschen. «Hier befindet sich quasi das Epizentrum der globalen Erwärmung, und gleichzeitig wissen wir bisher nur sehr wenig über diese Region», erklärte Expeditionsleiter Markus Rex. Es sei die Mission der Forscher, das zu ändern.

Nach rund einem Jahrzehnt Vorbereitung sollte der Eisbrecher «Polarstern» des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven am Freitagabend um 20.30 Uhr den norwegischen Hafen von Tromsø verlassen. Begleitet vom russischen Eisbrecher «Akademik Fedorow» nimmt er Kurs auf die zentrale Arktis, wo er in rund zwei Wochen seine vorläufige Zielregion erreicht haben soll. Dort will das Schiff an eine riesige Eisscholle «andocken» und sich dann - angefroren an diese Scholle - am Nordpol vorbei durch die Arktis driften lassen. Die «Mosaic» getaufte Mission dauert den Planungen zufolge ungefähr ein Jahr.

«Kein anderer Teil der Erde hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so schnell erwärmt wie die Arktis», sagte Expeditionsleiter Rex. Bislang gebe es jedoch keine verlässlichen Prognosen, wie sich das Klima in der Arktis weiter entwickeln wird und was das für das Wetter in Europa bedeutet.

Der Plan sieht vor, dass sich die rund 600 Expeditionsteilnehmer, davon die Hälfte Wissenschaftler, 390 Tage lang in Teams abwechseln und Daten über die Wechselwirkung zwischen Atmosphäre, Ozean, Meereis und dem polaren Ökosystem sammeln. Eine Flotte von vier Eisbrechern aus Russland, China und Schweden sowie Flugzeuge und Hubschrauber werden das Schiff das ganze Jahr lang versorgen und die Besatzungsmitglieder ein- und auswechseln.

Die 140-Millionen-Euro-Expedition erwarten 150 Polarnächte sowie Temperaturen bis zu -45 Grad Celsius. Sechs Personen werden immer ausschliesslich für die «Eisbärenwache» abgestellt sein.

Die Hälfte der Kosten für die Mission trägt Deutschland. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek wird als Teil einer Delegation die «Polarstern» im Hafen von Tromsø verabschieden. «Die Mission zeigt, dass trotz aller Rückschläge im weltweiten Klimaschutzprozess auf internationaler Ebene der Wille vorhanden ist, diese Herausforderung anzunehmen», erklärte Karliczek. Die Mission zeige den Einsatz Deutschland «für die Bewahrung des Weltklimas».

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