Herpesviren von Pferden können im Wasser übertragen werden
Eine Infektion mit Herpesviren kann für einige Tiergruppen tödlich enden. Nun wurde festgestellt, dass sie an Wasserstellen verbreitet werden können.
Das Wichtigste in Kürze
- Herpesviren von Pferden können an Wasserstellen übertragen werden.
- In Trockenzeiten ist die Gefahr der Übertragung für die gestressten Tiere besonders hoch.
Ein internationales Team mit Beteiligung der Vet-Med-Uni Wien hat Forschungen zur Übertragung von Herpesviren von Pferden durchgeführt. An mehreren Wasserstellen in Afrika und der Mongolei entnahmen sie dafür Proben des Wassers und des Untergrunds. Die Viren konnten so bei Pferden und ihren Verwandten, den sogenannten Equiden, untersucht werden.
Die Ergebnisse der Nachforschung wurden nun im Journal «Science of The Total Environment» veröffentlicht. Wie «Die Presse» mitteilt, können Übertragungen der Herpesviren zwischen den verschiedenen Tierarten an Wasserstellen geschehen. In Trockenzeiten sei dies sogar sehr wahrscheinlich.
Tiere in Trockenzeiten gestresst
Man wisse aus früheren Studien bereits, «dass Zebras und andere Equide umso mehr Krankheitserreger abgeben, wenn sie gestresst sind». Das sagt Petra Kaczensky, Forschende an der Vet-Med-Uni Wien und in Norwegen an der INN-Universität.
In trockenen Zeiten sind die Tiere wegen insgesamt weniger Nahrung unter Druck und kommen an Wasserstellen dann auch näher zusammen. Die Viren können so leichter verbreitet werden.
Herpesviren teilweise tödlich
Normalerweise sei Wasser aber nicht ideal für Viren. Denn diese können sich ausserhalb von Zellen nicht vermehren. Im Wasser seien sie zudem den Elementen wie UV-Licht und Temperatur ausgesetzt. «Aber diese ‹Equinen Herpesviren› können sich dort halten und andere Tiere infizieren», so Kaczensky.
Für einige Tiere führt eine Infektion zu Symptomen. In den schlimmsten Fällen enden sie für einige Tiergruppen aber tödlich.