Hitzewelle in Europa wegen verändertem Jetstream

Keystone-SDA
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Deutschland,

Die Hitzewelle in Westeuropa wird durch den veränderten Jetstream beeinflusst – angefeuert durch die Klimakatastrophe. Die Situation wird sich verschärfen.

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Ein Sprinkler bewässert ein trockenes Feld während einer anhaltenden Hitzewelle. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende führen die vermehrten Hitzewellen in Westeuropa auf den Jetstream zurück.
  • Die Klimakatastrophe verschärft die Hitzewellen zusätzlich.
  • Die Forschenden gehen davon aus, dass die Situation sich verschlimmern wird.

Wichtige Faktoren für die Zunahme von Hitzewellen sind Veränderungen des sogenannten Jetstreams. Dabei handelt es sich um grosse Windbänder in fünf bis zehn Kilometern Höhe.

Das geht aus einer neuen Studie eines internationalen Forscherteams um das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hervor. Die Studie wurde im Fachblatt «Nature Communications» publiziert. Für die Studie werteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Beobachtungsdaten aus den letzten 40 Jahren aus.

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Folge der Hitzeweller: Ausgetrocknetes Flussbett des Po in Boretto, nordöstlich von Parma. - AFP

Das Ergebnis: Über Europa, vornehmlich über Westeuropa, haben Hitzewellen drei- bis viermal schneller zugenommen als im Rest der nördlichen mittleren Breiten.

Hitzewelle durch Klimakatastrophe verstärkt

Diese extremen Hitzeperioden hängen demnach mit doppelten Jetstreams und deren zunehmender Verweildauer zusammen. Als solche Lagen gelten Zustände, in denen sich der Jetstream in zwei Äste aufspaltet. Die längere Dauer wirke zusätzlich zum Temperaturanstieg durch die vom Menschen verursachte Erwärmung und führe zu intensiveren Hitzewellen.

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Ein Mann sucht während einer Hitzewelle unter einem Baum Schatten. - Keystone

Fast der komplette Aufwärtstrend bei Hitzewellen in Westeuropa seien mit diesen doppelten Jet-Zuständen zu erklären, hiess es. Mit Blick auf Westeuropa erklärte Efi Rousi vom PIK, Hauptautorin der Studie, laut Mitteilung: «In dieser Region, die mit dem Ausgang der vom Nordatlantik nach Europa ziehenden Sturmbahn zusammenfällt, kommen die Wettersysteme vom Atlantik. Daher haben diese eine abkühlende Wirkung.»

Und weiter: «Wenn es zum Doppeljet kommt, werden die Wettersysteme nach Norden abgelenkt. Dadurch können sich über Westeuropa anhaltende Hitzewellen entwickeln.» Dies stehe im Gegensatz zu anderen europäischen Regionen.

Nimmt das Phänomen Hitzewelle weiter zu?

Eine Hitzewelle im Sommer seie an sich zwar kein neues Phänomen. Jedoch sei aber neu, dass extreme Hitzeereignisse in Europa in den letzten Jahren häufiger und intensiver aufgetreten seien. «Wir rechnen damit, dass das noch schlimmer wird», so Rousi.

Eine mögliche Erklärung dafür, dass Doppeljets so hartnäckig seien, ist aus Sicht der Forschenden die verstärkte Erwärmung der hohen Breiten. Rousi betonte: «Auch wenn das Thema noch weiterer Forschung bedarf, ist eines klar: Doppelte Jetstreams und ihre zunehmende Verweildauer sind der Schlüssel zum Verständnis der aktuellen und zukünftigen Hitzewellenrisiken über Westeuropa.»

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