Influenza und Covid-19 im Vergleich
Das Coronavirus wird oft mit der saisonalen Influenza verglichen. Jedoch gibt es bestimmte Unterschiede, die man beachten sollte.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele vergleichen das Coronavirus mit der saisonalen Grippe.
- Der Unterschied liegt in der Ansteckung und der Ausprägung.
- Es ist möglich, das Coronavirus im Körper zu haben, ohne Symptome zu zeigen.
- Die Ansteckungs- und Todesrate sind beim Coronavirus höher als bei der Grippe.
Bei der Diskussion um Massnahmen gegen die Covid-19-Epidemie wird oft die Grippe zum Vergleich herangezogen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nennt nun wichtige Gemeinsamkeiten und Unterschiede:
Ähnlich ist demnach die Ausprägung der Infektionskrankheiten: Beide sind von einem Virus verursachte Atemwegserkrankungen, deren Verlauf sehr unterschiedlich sein kann. Von symptomlos oder mild bis hin zu sehr schwer, mitunter gar tödlich.
Beide Erreger werden vorwiegend über Tröpfchen etwa beim Sprechen oder Husten oder auch direkten Kontakt übertragen. Darum greifen bei beiden auch die gleichen Vorsichtsmassnahmen: gute Handhygiene, in den Ellbogen oder ein Taschentuch husten, Kontakt zu Infizierten vermeiden.
Grössere Ansteckungsrate bei Coronavirus als bei Influenza
Unterschiede gibt es laut WHO bei der Ausbreitungsgeschwindigkeit: Influenza habe eine kürzere Inkubationszeit zwischen Ansteckung und der Ausbildung erster Symptome. Zudem erfolgten die Ansteckungen in den Infektionsketten rascher aufeinander. Bei Covid-19 liege dieses Intervall bei etwa 5 bis 6 Tagen, bei Influenza bei 3 Tagen. Das bedeute, dass sich Influenza rascher verbreiten kann als Covid-19.
Ein weiteres wichtiges Kennzeichen ist die Ansteckungsrate. Das neue Coronavirus Sars-CoV-2 wird nach WHO-Daten von einem Infizierten im Mittel an zwei bis zweieinhalb weitere Menschen weitergegeben. Und damit an mehr als bei Influenza. Wegen der unsicheren Datenlage und Wert beeinflussenden Effekten sei ein Vergleich aber nur eingeschränkt möglich, heisst es von der WHO.
Unterschiede in Bezug auf Kinder
Erhebliche Unterschiede gibt es in Bezug auf Kinder: «Kinder sind bedeutsame Treiber für die Übertragung von Influenzaviren in der Gemeinschaft», so die WHO. Für den Covid-19-Erreger zeigten erste Auswertungen, dass Kinder weniger betroffen sind als Erwachsene und nur selten deutliche Symptome entwickeln. Vorläufige Daten lassen zudem annehmen, dass Kinder sich vor allem bei Erwachsenen anstecken.
Schwere bis lebensbedrohliche Verläufe gibt es nach bisherigen Auswertungen bei Covid-19 häufiger als bei der Grippe. Der WHO zufolge ist der Verlauf bei 15 Prozent der Infizierten so schwer, dass eine zusätzliche Sauerstoffversorgung nötig ist.