Great Barrier Reef

Korallenriff Great Barrier Reef könnte sich an Temperaturen gewöhnen

Linda Carstensen
Linda Carstensen

Australien,

Gute Neuigkeiten für das Korallenriff Great Barrier Reef. Laut Studie könnten sich die Korallen an die erhöhten Temperaturen gewöhnen.

Great Barrier Reef korallenriff
Das Korallenriff Great Barrier Reef in Australien soll mit 374 Millionen Franken gerettet werden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Great Barrier Reef vor der Ostküste Australiens ist enorm vom Klimawandel betroffen.
  • Eine neue Studie verspricht Hoffnung: Korallen können widerstandsfähiger werden.
  • Die produktiven Riffe übernehmen eine zentrale Funktion in unserem Ökosystem.

Der Klimawandel hat viele Folgen. Nicht nur ein Korallenriff, sondern fast alle sind vom Sterben bedroht.

Das grösste Korallenriff der Welt – das Great Barrier Reef vor der Ostküste Australiens – ist stark vom Klimawandel betroffen. Einer neuen Studie zufolge existieren jedoch Korallen, die sich an die wärmeren Meerestemperaturen gewöhnt haben. Diese Eigenschaft kann offenbar sogar auf ihren Nachwuchs übertragen werden.

So könnten Korallen beherbergende Riffe auf der ganzen Welt künftig klimaresistenter werden.

Great Barrier Reef
Sonst bunt wie ein Regenbogen lässt die Korallenbleiche das Great Barrier Reef aussehen wie eine Blumenhecke nach einem Waldbrand. (Archivbild) - sda

Kate Quigley vom australischen Institut für Meereswissenschaften betont gegenüber «ORF» die Dringlichkeit einer aktiven Veränderung. Die Auswirkungen des Klimawandels sorgen weltweit für schwerwiegende Korallenbleichen. «Auf der ganzen Welt sterben derzeit Korallen ab. Das ist ein Problem, das in den letzten paar Jahren immer schlimmer geworden ist», so die Wissenschaftlerin.

So werden Korallen am Great Barrier Reef hitzeresistenter

Gemeinsam mit der Meeresbiologin Madelein van Oppen hat Quigley nach einer Lösung gesucht, um die Korallen gegen höhere Temperaturen abzuhärten. In einer aktuellen Studie im Fachjournal «Nature» halten die beiden Forscherinnen ihre Resultate fest.

Laut Quigley leben einige Riffe in wärmeren Gewässern, andere in kälteren. Durch gezielte Züchtung soll diese widerstandsfähige Eigenschaft von wärmeliebenden Korallen nun weitergegeben werden. Und zwar denjenigen, die es eigentlich lieber kälter mögen.

Dafür haben die beiden Meeresbiologinnen zwei unterschiedliche Korallenarten gekreuzt. Deren Nachwuchs ist dann tatsächlich fähig, bis zu drei Grad Celsius wärmeres Wasser auszuhalten.

Gezüchtete Korallen können geschwächte Riffe wiederbeleben

Gemäss Satellitendaten bestehen 7,5 Prozent der Riffe vom Great Barrier Reef aus den hitzeresistenten Exemplaren. Weil das Riff etwa der Fläche von Italien entspreche, umfasse dieser niedrige prozentuale Anteil mehrere hundert Riffe, so Quigley.

great barrier reef korallenriff
Die Temperaturen rund um das Korallenriff Great Barrier Reef liegen Wissenschaftlern zufolge deutlich über dem März-Durchschnitt. - dpa

Die erfassten Daten helfen den Forscherinnen, diejenigen Gebiete zu entdecken, die besonders geschützt werden sollten. Dort könnten die hitzeresistenten Kreuz-Exemplare angesiedelt werden und so die bedürftigen Korallen wiederbeleben. Ausserdem könnten die Korallen vor Ort mit den robusteren Exemplaren gekreuzt werden, wie die Ergebnisse der Studie zeigen.

Das Korallenriff ist wichtig für das Klima

Die produktiven Meerespopulationen bieten zahlreichen Tieren einen Lebensraum – und sie sind vom Aussterben bedroht. Zudem übernehmen sie eine wichtige Funktion in unserem Ökosystem. Sie binden Kohlenstoffdioxid aus dem Wasser und wirken so einer Versauerung des Meers entgegen.

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