Künstliche Intelligenz: DeepMind und EPFL forschen an Kernfusion

Die Ergebnisse von DeepMind, dem Tochter-Unternehmen von Google und die EPFL sind förderlich. Künstliche Intelligenz hilft ihnen bei der Kernfusion-Forschung.

künstliche intelligenz
Symbolbild zu Künstlicher Intelligenz. - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • DeepMind arbeitet mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne zusammen.
  • Forschungsthema ist die Energiegewinnung durch Kernfusion.
  • Die Programmierung von Künstlicher Intelligenz ist zentraler Bestandteil der Methode.

Das spezialisierte Unternehmen DeepMind mit Hauptsitz in London programmiert Künstliche Intelligenz. Zusammen mit dem Swiss Plasma Center der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) forscht DeepMind an einem neuen Projekt. Ihr Ziel sei, Plasma in einem experimentellen Kernfusionsreaktor zu kontrollieren.

Dieses System soll Physiker dabei unterstützen, das Prinzip der Kernfusion besser zu verstehen. Auch erhoffen sich die Wissenschaftler davon, Anhaltspunkte bezüglich der Gewinnung von unbegrenzter und sauberer Energie zu erlangen. Darüber berichtete ein Manuskript im Journal Nature.

Kernfusion
Eine Anlage zur Kernfusion. (Symbolbild) - Korea Institute of Fusion Energy

Während des Vorgangs der Kernfusion werden zwei Wasserstoffatomkerne zu einem Kern zusammengedrückt. Durch diesen Vorgang lassen sich schwerere Atome, wie beispielsweise Helium formen. Dieser Prozess geschieht auch auf der Sonne. Dabei werden enorm hohe Mengen an Energie frei und macht die Kernfusion zu einer wirkungsvollen Energiequelle.

Somit ist die Kernfusion eine effiziente Methode. Auch ist sie sicherer im Vergleich zur üblichen Kernkraft, bei der eine Kernspaltung provoziert wird. Durch die Spaltung der Kerne entsteht radioaktiver Stoff, der aufwendig entsorgt werden muss.

Künstliche Intelligenz soll Magnetfeld kontrollieren

Der Vorgang der Kernfusion ist eine Herausforderung. Denn die Atomkerne stossen sich gewöhnlich ab. Damit sich die Kerne in einem Reaktor zusammendrücken lassen können, braucht es maximale Temperaturen von Millionen von Grad.

Die Temperaturen sind somit heisser als im Inneren der Sonne. Die Materie besteht unter diesen Bedingungen nicht mehr in einem der drei Aggregatzustände, sondern wechselt in einen vierten Zustand: das Plasma.

Dieses Plasma muss nun im Reaktor so lange zusammengehalten werden, bis Energie freigesetzt wird. Im Zentrum der Sonne wird das Plasma durch Gravitation zusammengehalten. Im Reaktor müssen das Wissenschaftler mit verschiedenen Methoden erreichen. Dies geschieht durch spezielle Magnetfelder.

gefährliche abfälle
Radioaktive Stoffe in Abfällen ist keine Seltenheit. (Symbolbild) - Pixabay

DeepMind versucht die Künstliche Intelligenz so zu programmieren, dass sie die Form des Plasmas über Magnetimpulse im Reaktor kontrollieren kann.

Gemäss heise.de führten erste Experimente der Forscher an der EPFL zum Erfolg: «Es war ersichtlich, dass die KI in der Lage war, den realen Reaktor ohne Feinabstimmung durch den Menschen zu kontrollieren.»

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