Masern

Masern könnten über 2000 Jahre alt sein – sagen Forscher

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Deutschland,

Die Masern könnten bereits rund 2000 Jahr alt sein, sagen Forscher heute. Bislang rechte man mit einem Ursprung im Mittelalter.

masern Baby Impfung
Ein Baby wird gegen Masern geimpft. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Masernvirus könnte bereits um 600 vor Christus entstanden sein.
  • Bisher wurde vermutet, das hochansteckende Virus habe sich im Mittelalter entwickelt.
  • Jetzt haben Forscher eine neue Theorie gefunden.

Das hochansteckende Masernvirus könnte bereits um 600 vor Christus entstanden sein und nicht wie bisher angenommen erst im Mittelalter. Zu diesem Schluss kommt eine internationale Forschergruppe unter Beteiligung des Robert-Koch-Instituts, wie das Institut am Freitag in Berlin mitteilte. Damit könnte das Masernvirus zu einer Zeit entstanden sein, die durch Bevölkerungswachstum gekennzeichnet war. Damals entstanden in Europa und Asien grosse Städte.

Masern-Impfpflicht
Eine Spritze liegt auf einem Impfpass in Vorbereitung auf eine Schutzimpfung gegen Masern. Um Masern-Infektionen rigoroser einzudämmen, hat Deutschland eine Impfpflicht für Kinder in Gemeinschaftseinrichtungen eingeführt. - dpa

Um nicht auszusterben, ist das Masernvirus auf grosse, miteinander verbundene menschliche Populationen angewiesen. Eine ausreichende Bevölkerungsdichte gab es der Studie zufolge sehr wahrscheinlich nicht vor dem sechsten Jahrhundert vor Christus. Die Forscher halten das Szenario deshalb für «plausibel».

Masern stammen wohl von Rindern

Wie zahlreiche andere Krankheitserreger des Menschen stammt das Masernvirus ursprünglich von Tieren. Es wird angenommen, dass die Masern durch die Übertragung eines Virus von Rindern auf Menschen entstanden. Bei diesem Virus handelte es sich um einen gemeinsamen Vorfahren des Masernvirus und des nah verwandten Rinderpestvirus. Wann und unter welchen Umständen dieser Wirtswechsel stattfand, ist umstritten.

Forscher rekonstruieren fast vollständiges Maserngenom

Das Wissenschaftskonsortium analysierte für seine Studie ein Präparat aus der Sammlung des Berliner Medizinhistorischen Museums. Es handelte sich um die in Formalin konservierte Lunge eines 1912 an Masern verstorbenen zweijährigen Kinds. Die Forscher konnten daraus ein fast vollständiges Maserngenom rekonstruieren.

In einem zweiten Schritt verglichen sie das Masernerbgut von 1912 mit bereits veröffentlichten Genomen verwandter Viren. Dies, um zu ermitteln, wann der letzte gemeinsame Vorfahre von Masern- und Rinderpestviren vorkam. Das nun errechnete Datum entspricht dem frühestmöglichen Zeitpunkt für die Entstehung der Masern. Die Studie wurde im Fachjournal «Science» veröffentlicht.

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