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Mission zur Planetenverteidigung: «Hera» startet zu Asteroid

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Deutschland,

Die Mission «Hera» soll untersuchen, welche Auswirkungen der Einschlag der Nasa-Sonde «Dart» auf Dimorphos, den kleineren Teil eines Doppel-Asteroiden, hatte.

Mission «Hera» mit Raumsonde (l) und begleitenden CubeSats (oben Milani und unten Juventas) am Doppel-Asteroiden Dimorphos/Didymos.
Mission «Hera» mit Raumsonde (l.) und begleitenden CubeSats (oben Milani und unten Juventas) am Doppel-Asteroiden Dimorphos/Didymos. (Archivbild) - -/ESA/dpa

Asteroiden aus dem All ist die Menschheit nicht mehr ganz so hilflos ausgeliefert wie noch vor Jahrzehnten. Was in Hollywood-Blockbustern wie «Armageddon» actiongeladene Science-Fiction war, könnte zur realistischen Möglichkeit werden. Die nach einer griechischen Göttin benannte Mission «Hera» der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) soll dazu beitragen – starten soll sie im Oktober.

«Hera» soll prüfen, was der Einschlag der Sonde «Dart» der US-Raumfahrtagentur Nasa auf Dimorphos, dem kleineren Teil eines Doppel-Asteroiden, angerichtet hat. Wie schaut der rund 160 Meter lange Brocken jetzt aus? Hat er einen Krater, wurde er verformt? Wie schwer ist er?

«Diese Fragen wird ‹Hera› beantworten», sagt der Asteroidenexperte Detlef Koschny, Professor für Lunare und Planetare Exploration an der Technischen Universität München. Die Mission sei damit ein wichtiger Beitrag zum Thema Planetenverteidigung.

Nasa und ESA: Neue Ära des Schutzes vor kosmischen Einschlägen

«Dart» (Double Asteroid Redirection Test) war im November 2021 gestartet und im September 2022 mit einer Geschwindigkeit von rund 6,6 Kilometern pro Sekunde in den Asteroiden gekracht. Der Einschlag veränderte messbar die Umlaufbahn von Dimorphos – eine Art Mond des grösseren Asteroiden Didymos. «Damit wurde gezeigt, dass wir die Bahn eines eventuell auf Kollisionskurs befindlichen Asteroiden verändern können», sagt Koschny.

«Wir brechen jetzt in eine neue Ära der Menschheit auf, in der wir die Möglichkeit haben könnten, uns gegen den Einschlag eines Asteroiden zu schützen», hiess nach dem Einschlag von der Nasa. Wie verheerend grössere Asteroiden sein können, haben Einschläge mehrfach in der Geschichte unseres Planeten gezeigt. So gilt ein Treffer vor rund 66 Millionen Jahren als hauptverantwortlich für das Aussterben der Dinosaurier.

Asteroidenabwehr soll ab Oktober getestet werden

Gegen solche Gefahren wollen Nasa und ESA künftig besser gewappnet sein. «Hera» soll frühestens am 7. Oktober vom Kennedy Space Centre in Florida an Bord einer Falcon-9-Rakete des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX starten. 26 Monate später soll die Raumsonde mit der wissenschaftlichen Untersuchung beginnen.

«Wir bereiten uns seit Monaten vor», sagt der Leiter des ESA-Kontrollzentrums, Simon Plum, zum anstehenden Start. «Wir sind auf einem guten Weg und zuversichtlich, dass wir so gut wie möglich vorbereitet sein werden.» Vom Kontrollzentrum in deutschen Stadt Darmstadt aus wird wie die meisten ESA-Missionen auch «Hera» gesteuert.

«Hera» hat verschiedene Kameras sowie laser- und radarbasierte Messsysteme an Bord, teils an kleinen Satelliten, CubeSats genannt, von denen einer auch landen soll. Damit sollen die Ausmasse des Einschlagskraters sowie Masse und Dichte, Oberfläche, mineralische Zusammensetzung und Struktur von Dimorphos untersucht werden.

ESA plant Asteroidenmission «Ramses»

Das Weltraumsicherheit-Programm der ESA in Darmstadt bereitet bereits eine weitere Asteroidenmission vor. «Ramses» (Rapid Apophis Mission for Space Safety) soll 2029 den Asteroiden Apophis bei seinem Vorbeiflug an der Erde untersuchen. Der Brocken mit einer Grösse von rund 375 Metern wird nach ESA-Angaben am 13. April 2029 in einer Entfernung von nur 32'000 Kilometern an der Erde vorbeifliegen. Das ist in Weltall-Massstäben sehr nah – der Mond ist im Mittel etwa 380'000 Kilometer von der Erde entfernt.

Der Einschlag eines Asteroiden dieser Grösse auf der Erde hätte Experten zufolge wohl katastrophale Folgen. Zum Vergleich: Im Februar 2013 explodierte ein nur etwa 20 Meter grosser Asteroid über der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk. Durch die Druckwelle wurden rund 1500 Menschen verletzt, meist durch splitterndes Fensterglas.

Kommentare

User #5137 (nicht angemeldet)

Blöd nur, wenn so eine Aktion im Ernstfall schiefgeht. Wenn der Asteroid statt ins Meer auf eine Grossstadt abstürzt.

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