Modell hilft, Lebensanzeichen im All zu interpretieren
Mithilfe eines Modells kann die Wahrscheinlichkeit für Leben im All berechnet werden. Es ist gut möglich, dass es über 100'000 bewohnbare Planeten geben könnte.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Forscherteam hat ein Modell entwickelt.
- Mit diesem lässt sich die Wahrscheinlichkeit für Leben in der Milchstrasse berechnen.
- Eine einzige Biosignatur – 100'00 bewohnbare Planeten.
Ein Forscherteam der ETH Lausanne (EPFL) und der Universität Rom hat ein statistisches Modell entwickelt. Damit lässt sich die Wahrscheinlichkeit für Leben in der Milchstrasse berechnen. Es beruht darauf, ob künftig Biosignaturen auf entfernten Planeten entdeckt werden.
Mehr als 4000 Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems sind mittlerweile entdeckt worden. Doch existiert auf diesen Himmelskörpern auch Leben? Um diese Frage zu beantworten, analysieren Astronomen das Licht, das von der Atmosphäre eines Exoplaneten gestrahlt wird. Findet man dereinst so beispielsweise Methan oder Sauerstoff, deutet das auf die Existenz von Leben hin.
Über 100'000 bewohnbare Planeten
Das Modell der Wissenschaftler basiert darauf, wie viele solcher Lebensanzeichen - sogenannte Biosignaturen - entdeckt werden. Die Ergebnisse erschienen im Fachmagazin «PNAS». In das Modell fliessen unter anderem die geschätzte Anzahl sonnenähnlicher Sterne in der Milchstrasse ein. Auch berücksichtigten die Forschenden, wie viele Gesteinsplaneten in einer bewohnbaren Zone um ihre Sterne kreisen könnten.
Die Wahrscheinlichkeit beträgt mehr als 95 Prozent, dass über 100'000 bewohnbare Planeten in unserer Galaxie vorkommen. Dies für den Fall, dass künftig eine einzige Biosignatur entdeckt wird. Ebenfalls berichten die Forschenden, dass Leben auch dann existieren könnte, wenn keine Biosignaturen detektiert werden. Es würde sich dabei um andere Lebensformen als solche auf der Erde handeln.