Mykoplasmen kehren nach Corona-Pause mit Rekordzahlen zurück

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Zürich,

Weltweit sind die Infektionen mit Mykoplasmen aktuell auf Rekordniveau. Die Bakterien verursachen Atemwegserkrankungen und Lungenentzündungen.

mykoplasmen
Mykoplasmen haben in diesem Winter schon viele Menschen erwischt. - Depositphotos

Mykoplasmen erleben ein unerwartetes Comeback. Nach Jahren der Ruhe während der Corona-Pandemie verzeichnen Gesundheitsbehörden nun Rekordzahlen an Infektionen.

Das meldet ein internationales Forschungsteam unter Schweizer Leitung in einer neuen Studie im Fachblatt «The Lancet Microbe».

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Mykoplasmen befallen vor allem Kinder. - Depositphotos

Die winzigen Bakterien breiten sich demnach rasant aus. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche, wie Mediziner berichten.

Was sind Mykoplasmen?

Mykoplasmen sind sehr kleine Bakterien ohne Zellwand, die sich auf Schleimhäuten vermehren und durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Sie können verschiedene Organe befallen und sind schwer mit Antibiotika zu behandeln.

Mykoplasmen verursachen häufig Atemwegserkrankungen wie Lungenentzündungen, aber auch Infektionen der Harnwege und des Genitaltrakts. Typische Symptome sind Husten, Fieber, Müdigkeit, Halsschmerzen und bei Genitalinfektionen Brennen beim Wasserlassen oder Ausfluss.

Corona vertrieb Mykoplasmen-Infektionen

Mykoplasmen verschwanden während der Covid-19-Pandemie und den damit verbundenen Sicherheitsmassnahmen. Forscher waren lange unsicher, ob sie überhaupt zurückkehren würden.

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Infektionen mit Mykloplasmen treten verstärkt in der kalten Jahreszeit auf. Alle 3-6 Jahre kommt es zu größeren Epidemien. - Depositphotos

Die neue Studie zeigt nun Klarheit: «Die Anzahl an Mykoplasmen-Fällen war wirklich historisch», sagte Studienleiter Patrick Meyer Sauteur laut «Bluewin».

In der Schweiz stiegen die Infektionen bis Dezember stark an und sorgten für viele hustende Bürger. Inzwischen sind die Zahlen jedoch wieder gesunken.

Studie analysierte umfassende Datenmenge

Die Studiengruppe hat den bislang umfangreichsten Datensatz erstellt, indem sie Informationen aus verschiedenen globalen Überwachungssystemen zusammengeführt hat. Meyer Sauteur betont laut «Salzburger Nachrichten», dass der Infektionsanstieg nicht allein durch eine erhöhte Testfrequenz erklärt werden kann.

Hattest du in diesem Winter schon mit einer Atemwegsinfektion zu kämpfen?

Vielmehr wurde auch eine Zunahme des Anteils positiver Testergebnisse im Verhältnis zur Gesamtzahl der durchgeführten Tests beobachtet. Der Vergleich mit den Fällen vor der Pandemie zeigt:

Trotz der verminderten Immunität in der Bevölkerung ist der prozentuale Anteil schwerer Krankheitsverläufe bei Mykoplasmen-Infektionen nicht signifikant angestiegen. Dennoch führte die hohe Anzahl an Infektionen zu einer beträchtlichen Belastung der Krankenhäuser.

Kommentare

User #1844 (nicht angemeldet)

die armen Krankenhäuser. Was nützt jetzt diese Studie beziehungsweise Statistik? Leute verunsichern damit alle gleich in Alarmbereitschaft geraten bei einem kleinem Husten.

User #3950 (nicht angemeldet)

Und immer wieder stellt sich die Frage: In wie weit sind diese Anfälligkeiten dem fahrlässigen Experiment geschuldet?

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