Neun Monate im All: Die Gesundheitsfolgen für die Astronauten
Nach neun Monaten im All sind die US-Astronauten Suni Williams und Barry Wilmore zur Erde zurückgekehrt. Was macht eine so lange Zeit mit der Gesundheit?

Die Rückkehr zur Erde ist für Astronauten eine Herausforderung. So auch für die beiden Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams.
Sie sind nach ihrem neunmonatigen ISS-Aufenthalt in dieser Woche wieder auf der Erde angekommen.
Sehverschlechterungen durch Schwerelosigkeit
Viele Astronauten klagen laut «Bild» nach ihrer Rückkehr etwa über Sehverschlechterungen. Dr. Boris Bigalke von der Berliner Charité erklärt dazu:
«In der Schwerelosigkeit sammelt sich Flüssigkeit im Kopf, was den Sehnerv und die Form des Auges verändern kann».
Abbau von Knochen- und Muskelmasse
Dr. Bigalke warnt laut «Bild» zudem:
«Ausserdem verlieren Astronauten trotz zweistündigen Sporttrainings pro Tag sowie Kalzium- und Vitamin-D-reicher Ernährung erheblich Knochen- und Muskelmasse, was Osteoporose hervorrufen kann».

Auch das Herz wird im All «fauler», da es weniger gegen die Schwerkraft arbeiten muss. Dies kann zu Schwäche, Ohnmacht und Kreislaufproblemen führen.
Strahlenbelastung und psychische Herausforderungen
Die kosmische Strahlung stellt laut der «Frankfurter Rundschau» eine weitere Gefahr dar. Ein Mensch ist auf der ISS einer Strahlungsdosis von etwa 72 mSv bei einem sechsmonatigen Aufenthalt ausgesetzt.

Zum Vergleich: In Europa liegt der Grenzwert für beruflich strahlenexponierte Personen bei 20 mSv pro Jahr.
Neben den körperlichen Belastungen stehen Astronauten auch vor seelischen Herausforderungen. Die zunehmende Isolation kann zu Stress, Angst und Depressionen führen.
All-Astronauten: Rehabilitation und Forschung
Nach ihrer Rückkehr haben Williams und Wilmore umgehend eine sechswöchige Rehabilitation begonnen. Diese ist notwendig, um die Auswirkungen des langen Aufenthalts im All zu bewältigen.
Forschende befürchten, dass die Auswirkungen bei noch längeren Weltraummissionen gravierender sein könnten.
Die Erfahrungen von Williams und Wilmore liefern wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Langzeitmissionen. Sie zeigen die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die Gesundheit von Astronauten bei längeren Aufenthalten im All besser schützen zu können.