Österreich-Studie zeigt: Jeder Vierte ist seit der Pandemie einsamer
Bei einer österreichischen Umfrage zum Thema Einsamkeit gab jede bzw. jeder Vierte an, einsam zu sein. Pandemie und Teuerung erweisen sich als Ursachen.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Studie der Caritas zeigt: Immer mehr Menschen fühlen sich in Österreich einsam.
- 23 Prozent sagen, sie fühlen sich heute einsamer als während der Pandemie.
- 17 Prozent geben an, dass sie Sozialkontakte durch die Preisanstiege einschränken mussten.
In Österreich wurden im Rahmen einer aktuellen Studie bundesweit mehr als 1000 Menschen vom Sozialforschungsinstitut Sora befragt.
23 Prozent der Befragten einer Studie der Caritas sagen, sie würden sich heute einsamer als während der Pandemie fühlen.
Weiter gaben 17 Prozent an, dass sie Sozialkontakte durch die Preisanstiege einschränken mussten. Besonders betroffen sind Personen mit einem Haushaltseinkommen bis 1500 Euro. Ein Drittel der Betroffenen musste die Kontakte herunterfahren.
Die Teuerungen und die Pandemie sind Verstärkungsfaktoren des Phänomens Einsamkeit, warnte die Caritas bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Auch wenn dieses Phänomen nicht erst seit der Corona-Pandemie in Österreich existiert.
Die Politik soll in Österreich helfen
«Einsamkeit ist ein Phänomen, dem wir als Gesellschaft dringend mehr Aufmerksamkeit widmen müssen», sagte Caritas-Direktor Klaus Schwertner.
Damit ist er nicht alleine. Die Mehrheit ist überzeugt, dass die Politik mehr Massnahmen gegen Einsamkeit setzen sollte. Bei der Umfrage gaben 53 Prozent an, dass die Politik in Österreich etwas gegen die Vereinsamung tun sollte.
Mehrere Länder, wie die Niederlande oder Grossbritannien, beschäftigen sich in der Politik bereits mit der Thematik. Damit gehen sie mit gutem Beispiel voran.
Massnahmen gegen die Einsamkeit
Gegenmassnahmen wie «Plauderbankerl» oder«Plaudernetz» können in Österreich helfen. «Es muss mehr unternommen werden», sagt Schwertner gegenüber ORF. Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote haben vielen Menschen grosse Probleme bereitet, die immer noch anhalten.
In der Schweiz kann sich dieses Phänomen ähnlich zeigen. Anlaufstellen für Hilfe dafür sind: Beratung + Hilfe 147 von Pro Juventute. Diese bietet gratis vertrauliche Beratung rund um die Uhr für Kinder und Jugendliche an. Für ältere Menschen gibt es das Sorgentelefon 061 206 44 44 der Pro Senectute.