Patienten gehen in der Pandemie seltener zur Krebsvorsorge
Werden Tumore frühzeitig entdeckt, erhöht das die Heilungschancen. Soweit, so bekannt. Doch laut einer Analyse der AOK nahm die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen während der Pandemie deutlich ab. Experten wollen das ändern.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere Untersuchungen zur Früherkennung von Krebs sind während der Corona-Krise einer Analyse zufolge weniger in Anspruch genommen worden.
Etwa bei der Hautkrebsvorsorge verstärkte sich der Rückgang im ersten Quartal dieses Jahres, wie der Bundesverband der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) in Berlin mitteilte.
Nach der Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK sei die Teilnahmezahl der gesetzlich Versicherten um 19,7 Prozent unter das Niveau des Vergleichszeitraums von 2019 vor der Pandemie gesunken. Bei Untersuchungen zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs habe es im ersten Quartal 2022 ein Minus von knapp zwölf Prozent gegeben.
Die Chefin des AOK-Bundesverbands, Carola Reimann, sagte: «In der Pandemie versäumte Untersuchungen sollten nachgeholt werden.» Der 28. November soll zusammen mit der Deutschen Krebsgesellschaft zu einem jährlichen «Tag der Krebsvorsorge» erklärt werden. Dies solle die Aufmerksamkeit steigern und motivieren, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, sagte der Präsident der Krebsgesellschaft, Thomas Seufferlein. Würden Tumore bereits in einem frühen Stadium entdeckt, seien Heilungschancen für viele Krebsarten besser.