Plastikmüll: Bis zu elf Millionen Tonnen liegen auf dem Meeresboden
Die Menge an Plastikmüll auf dem Meeresgrund könnte 100-mal grösser sein als an der Wasseroberfläche, fanden australische und kanadische Forscher heraus.
Das Wichtigste in Kürze
- Etwa drei bis elf Millionen Tonnen Plastikmüll befinden sich auf dem Meeresboden.
- Mehr als die Hälfte davon befindet sich in über 200 Metern Tiefe.
- Der Kunststoffverbrauch wird sich bis 2040 voraussichtlich noch verdoppeln.
Auf dem Meeresgrund befinden sich zum heutigen Zeitpunkt schätzungsweise drei bis elf Millionen Tonnen Plastikmüll. Das fand eine Studie der australischen Wissenschaftsbehörde Csiro und der kanadischen University of Toronto heraus. Mit ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugen konnten die Forscher erstmals einschätzen, wie viel Plastikabfall auf dem Meeresboden liegt.
«Wir wissen, dass jedes Jahr Millionen Tonnen Plastikmüll in unsere Ozeane gelangen. Aber was wir bisher nicht wussten, war, wie viel dieser Verschmutzung auf dem Meeresboden landet», erklärte Csiro-Forscherin Denise Hardesty. Das Ergebnis: 46 Prozent der Plastikmasse sammeln sich in bis zu 200 Metern Wassertiefe an, insbesondere um die Kontinente herum. Dagegen befinden sich 54 Prozent in Tiefen bis zu 11'000 Metern.
Die Plastikverschmutzung auf dem Meeresboden könnte bis zu 100-mal grösser sein als an der Meeresoberfläche, so Alice Zhu, Studienleiterin und Doktorandin der University of Toronto. «Dies wird durch den extrem langsamen Abbau von Kunststoff in kalten Umgebungen noch verschärft», so die Autoren der Studie.
Der Kunststoffverbrauch werde sich bis 2040 voraussichtlich noch verdoppeln.