Schnelle Wundheilung bei schottischer Patientin mit Supermutation
Eine schottische Rentnerin zeigt Ärzten etwas Neues. Ihr Körper lässt eine übermässig schnelle Wundheilung zu. Zudem verspürt die Frau kaum Schmerzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Schottin leidet an einer Genmutation.
- Diese sorgt für eine schnelle Wundheilung.
- Die Erkenntnis kann die medizinische Behandlung von Verletzungen revolutionieren.
Eine 71 Jahre alte Frau aus Schottland leidet unter einer Genmutation, die eine überdurchschnittlich schnelle Wundheilung herbeiführt. Ausserdem bilden sich am Körper der Rentnerin nach Verletzungen kaum Narben. Und sie spürt fast keinen Schmerz.
So berichtete die reale Superwoman, habe sie sich verbrannt, rieche sie oft zuerst das brennende Fleisch, ehe sie Schmerzen fühlte. Dass diese aussergewöhnlichen körperlichen Fähigkeiten auf eine Genmutation zurückzuführen sind, haben Forschende erst kürzlich entdeckt.
Der Fall wurde in einer Studie des des University College London und der University of Oxford untersucht. Das «British Journal of Anesthesia» publizierte nun die Resultate.
The article about the woman who feels no pain is currently the most read @BJAjournals article. Congratulations to the group of James Cox! @PainManageme @BritishPainSoc @ucl https://t.co/RpAkq7c4x4
— British Journal of Anaesthesia (@BJAJournals) April 1, 2019
Schnelle Wundheilung erst durch Hüftoperation entdeckt
Die Erkenntnis über die Mutation könnte neue Behandlungen ermöglichen, die den Menschen helfen, sich nach einer Operation besser zu erholen. Ausserdem könnten sie chronische Schmerzen und Angststörungen überwinden.
Die 71-Jährige musste sich vor sechs Jahren zwei Hüftoperationen unterziehen. Nach dem zweiten Eingriff wurden die Ärzte auf den Fall aufmerksam. Die Schottin hatte nicht wie erwartet auf die üblicherweise schwächende Operation reagiert.
Die Untersuchung ergab, dass die Frau ihr ganzes Leben lang davon ausging, es sei normal, so wenig Schmerzen zu empfinden. Sie berichtete den Ärzten und Forschern gegenüber von vielen Verletzungen, die keine oder nur minime Narben bei ihr hinterlassen hatten.
Die Patientin kannte keine Panik
Weiterhin gab die Patientin an, in stressigen Situationen, wie zum Beispiel bei einem Autounfall, nie in Panik geraten zu sein. Die Forschenden entdeckten bei der Frau zwei sensationelle Genmutationen. Eines der mutierten Gene galt vor der Untersuchung als unnütz.
Die erlangten Befunde könnten in Zukunft Menschen vor Schmerzen schützen. Ein grosser Anteil Patienten leide nach Operationen trotz zahlreicher Schmerzmittel noch immer unter mittlere bis starke Schmerzen. Durch die Entdeckung der Mutation könnte ein Mittel entwickelt werden, dass die postoperativen Schmerzen lindert und eine schnelle Wundheilung fördern.