Star in der Wissenschaftswelt: Die Biochemikerin Jennifer Doudna

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USA,

Jennifer Doudna wurde der Chemie-Nobelpreis verliehen. 2012 stellte sie mit anderen Forschenden die Genschere Crispr/Cas9 vor. Seither wurde sie zum Star.

Jennifer Doudna
Die frischgebackene Chemie-Nobelpreisträgerin Jennifer A. Doudna ist ehrgeizig, höflich und stets adrett gekleidet und frisiert. Dass man ihr das Urheberrecht an der Genschere streitig macht, betrübt sie. Aber die Freude daran nimmt ihr keiner weg, sagt sie. (Archivbild) - sda - Keystone/EPA UC BERKELEY/KEEGAN HOUSER / UC BERKELEY HAND

Das Wichtigste in Kürze

  • Jennifer Doudna hat mit anderen Forschenden die Genschere Crispr/Cas9 vorgestellt.
  • Seither wurde sie zu einem Star in der Wissenschaftswelt.
  • Sie hat nun den Chemie-Nobelpreis erhalten.

2012 stellte die Chemie-Nobelpreisträgerin Jennifer Doudna mit Emmanuelle Charpentier und weiteren Kollegen im Fachmagazin «Science» die Genschere Crispr/Cas9 vor. Seither war ihr Aufstieg zum Star der Wissenschaftswelt rasant.

Das «Time»-Magazin zählte Doudna kurz darauf zu den einflussreichsten Menschen der Welt. Sie reiste für Vorträge um die Welt, bei denen die Zuhörer bis weit auf den Gang hinaus standen. Und sie bekam viele renommierte Preise verliehen. Jetzt wurde ihr gemeinsam mit Charpentier der Chemie-Nobelpreis zuerkannt.

Jennifer Doudna
Jennifer Doudna (links) und Emmanuelle Charpentier (rechts). - Keystone

Zudem trieb Doudna die Forschung an Crispr/Cas9 in ihrem nach ihr benannten Labor an der Universität in Berkeley voran. Sie gründete zahlreiche darauf basierte Biotechnologie-Unternehmen.

Der andauernde Patentstreit um die Crispr/Cas9-Entdeckung betrübe sie sehr, sagt Doudna. «Aber die Wahrheit ist, dass niemand mir die Freude an der eigentlichen Entdeckung jemals nehmen können wird. Niemand kann mir diesen Moment im Labor nehmen, als wir etwas gesehen haben, dass niemals je zuvor gesehen wurde.»

Dank Corona zurück in den Garten

Die Corona-Krise hat Jennifer Doudna in ihren Garten zurückgebracht. «Ich bin eine begeisterte Gärtnerin», sagte die Biochemikerin jüngst in einem Interview. In den vergangenen sechs oder sieben Jahren habe sie überhaupt keine Zeit gehabt, in ihrem Garten zu arbeiten. Den Grund dafür sieht sie in «all diesem Wahnsinn mit Crispr und der Arbeit an der Universität».

«Jetzt aber hatte ich die Möglichkeit, mich wieder mit meinem Garten zu verbinden (...) und neu zu entdecken, was es bedeutet, ein ausbalancierteres Leben zu haben. Das ist wahrscheinlich der Silberstreifen am Horizont der momentanen Zeit.»

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