Stress

Stress gleich hoch wie 2020 – mehr emotional Erschöpfte

Keystone-SDA
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Bern,

Der Stress-Job-Index zeigt, wie es Arbeitnehmenden emotional geht. Im Jahr 2021 lag der Stress bei 28,2 Prozent in einem gesundheitskritischen Bereich.

Depression
Stress kann zu erhöhtem Konsum von Suchtmitteln führen. - Holger Langmaier / Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Fast ein Drittel der Arbeitnehmenden hat so viel Stress, dass es gesundheitskritisch ist.
  • Der Anteil der emotional Erschöpften ist auch gestiegen.
  • Durch die Corona-Pandemie sind mehr Stress-Faktoren dazugekommen.

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz sind 2022 gleich viel Stress ausgesetzt wie 2020. Der Anteil der emotional Erschöpften hat dabei aber erstmals die 30-Prozent-Marke überschritten. Dazu trug auch die Covid-19-Pandemie bei.

Das Stresslevel ist damit seit 2018 stabil, liegt aber höher als in den Jahren 2014 und 2016. Das teilte die Gesundheitsförderung Schweiz am Dienstag aufgrund ihres Job-Stress-Index' mit.

Demnach lag der Stress bei 28,2 Prozent der Erfassten im gesundheitskritischen Bereich. Das ist um 1,4 Prozentpunkte besser als in der letzten Erhebung 2020.

Corona-Pandemie erhöhte Stress-Level

Die Erwerbstätigen im kritischen Bereich berichten über Belastungen, die ihre Ressourcen übersteigen. So erleben sie etwa mehr Zeitdruck oder auch mehr Konflikte und erhalten weniger Handlungsspielraum oder Wertschätzung.

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Um die Digitalisierung der Verwaltung voranzutreiben wurde eine neue Abteilung gegründet. (Symbolbild) - keystone

Neben diesen für den Stress-Index erhobenen Belastungen kamen mit der Coronavirus-Pandemie neue Faktoren hinzu. So erhöhte die Sorge um eine mögliche schwere Erkrankung von Angehörigen die Last. Auch die soziale Isolation war ein Faktor sowie die erhöhte Benutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien.

Das schlägt nicht im Index nieder, zeigt aber einen Zusammenhang mit der Gesundheit der Erwerbstätigen, etwa mit der emotionalen Erschöpfung. Der Anteil der emotional Erschöpften stieg seit 2020 um 0,3 Punkte auf 30,3 Prozent.

Schweizer Wirtschaft könnte bei genügend Ausgleich gesteigert werden

Alle Faktoren zusammen führen zu einem Rückgang der Produktivität, wie die Gesundheitsförderung schrieb. 14,9 Prozent der Arbeitszeit gehen demnach verloren. Die Schweizer Wirtschaft könnte ihr Potenzial nach Angaben der Gesundheitsförderung um 6,5 Milliarden Franken steigern. Dies, bei einem ausgeglichenen Verhältnis von Belastung und Ressourcen.

Insgesamt attestiert die Gesundheitsförderung Arbeitnehmern und -gebern eine gute Bewältigung der Pandemie. Dennoch sollten die Arbeitgeber den Anstieg der emotional Erschöpften als Alarmsignal wahrnehmen.

Dem Job-Stress-Index liegt eine repräsentative Befragung von 3022 Erwerbstätigen zwischen 16 und 65 Jahren vom Februar zugrunde. Den Index erhebt die Gesundheitsförderung Schweiz mit der Universität Bern und der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) seit 2014.

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