Studie: Meerestemperaturen steigen immer schneller
Der Anstieg der Meerestemperaturen schreitet immer schneller voran. Von April 2023 bis Juli 2024 waren die Temperaturen so hoch wie noch nie.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Meerestemperaturen steigen laut einer Studie immer schneller.
- Von April 2023 bis Juli 2024 waren die Oberflächentemperaturen besonders hoch.
- Grund dafür ist neben Wetterphänomenen auch der menschengemachte Klimawandel.
Die Oberflächentemperaturen der Meere steigen einer Studie zufolge immer schneller. Der Anstieg betrug von 1985 bis 1989 noch 0,06 Grad Celsius pro Jahrzehnt. Von 2019 bis 2023 waren es bereits 0,27 Grad: mehr als viermal so viel.
Bisher wurde oft ein geradliniges Ansteigen dieser Erwärmung angenommen. Doch die im Fachmagazin «Environmental Research Letters» publizierte Studie deutet darauf hin, dass der Temperaturanstieg sich deutlich beschleunigt. Zu diesem Schluss kommt eine Gruppe um Christopher Merchant von der englischen Universität Reading.
Von April 2023 bis Juli 2024 waren die Temperaturen der Meeresoberflächen im weltweiten Durchschnitt so hoch wie noch nie. Das hatte auch mit dem intensiven Auftreten des Klimaphänomens El Niño zu tun.
Bei El Niño sind unter anderem die Meeresoberflächentemperaturen in einigen Teilen des Pazifiks deutlich höher als üblich. Dies, aufgrund von Änderungen von Strömungen in der Atmosphäre und den Ozeanen.
Forschende untersuchen verschiedene Klimamodelle
In den Meeresgebieten zwischen dem 60. Grad nördlicher Breite und dem 60. Grad südlicher Breite waren die Oberflächentemperaturen um bis zu 0,31 Grad Celsius höher als die bisher gemessenen Maximalwerte. Im Durchschnitt waren es 0,18 Grad.
Für diese Meeresgebiete untersuchten die Forschenden anhand von Satellitenmessdaten und verschiedenen Klimamodellen: welcher Anteil der Erwärmung auf natürliche Phänomene – wie El Niño oder eine erhöhte Sonnenaktivität – zurückgeht. Und welcher Anteil auf die menschengemachte Erderwärmung zurückzuführen ist.
Die Meeresgebiete reichen auf der Nordhalbkugel bis auf die Höhe von St. Petersburg, auf der Südhalbkugel bis südlich von Feuerland.
El-Niño-Ereignisse: Spitzenwerte um 0,22 Grad gestiegen
Zwischen den beiden starken El-Niño-Ereignissen von 2015/2016 und 2023/2024 stiegen die Spitzenwerte der mittleren Meeresoberflächentemperatur demnach um 0,22 Grad.
Davon geht den Forschern zufolge fast die Hälfte (44 Prozent) auf den menschengemachten Klimawandel zurück. Vor allem durch die Treibhausgase, die sich in der Atmosphäre angereichert haben.
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«Unsere Ergebnisse liefern Beobachtungsbelege dafür, dass der in den letzten 40 Jahren abgeleitete globale Anstieg der mittleren Meeresoberflächentemperatur wahrscheinlich innerhalb der nächsten 20 Jahre überschritten wird.»
Das schreiben die Studienautoren. Bei der Annahme einer linearen Erhöhung der Temperatur würden die Prognosen für die kommenden Jahre deutlich zu niedrig ausfallen.