Studie: Weibchen bei ausgestopften Tieren in Museen unterrepräsentiert

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Grossbritannien,

In den internationalen naturkundlichen Sammlungen sind Weibchen bei den ausgestopften Tieren unterrepräsentiert.

Elefanten-Bulle in einem Museum
Elefanten-Bulle in einem Museum - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Daten zu 2,5 Millionen Exemplaren aus internationalen Sammlungen ausgewertet.

Dies geht aus einer Studie hervor, die am Mittwoch in der jüngsten Ausgabe der «Proceedings of the Royal Society B» veröffentlicht wurde. Das Ungleichgewicht lässt sich offenbar nicht ausschliesslich mit der grösseren Farbenpracht männlicher Vögel oder mit den beeindruckenden Hörnern, Geweihen und Stosszähnen bei einigen männlichen Säugetieren erklären.

«Wir hatten schon vermutet, dass wir eine gewisse Bevorzugung von Männchen feststellen würden», sagte Natalie Cooper vom Museum für Naturgeschichte in London. «Denn Wissenschaft wird von Menschen gemacht - und Menschen bringen eine tief verwurzelte Bevorzugung männlicher Wesen mit.» Die Studie zeigt, dass sich das überproportionale Sammeln männlicher Tiere im Verlauf der Zeit nicht änderte - und es dabei keine Unterschiede gibt zwischen Sammlungen aus dem 19. Jahrhundert und den jüngeren.

Die Auswertung von fast 2,5 Millionen Exponaten aus grossen Naturkundemuseen in London, Paris, New York, Washington und Chicago ergab, dass nur 40 Prozent der Vögel weiblich waren. Besonders niedrig fielen aber die Anteile bei einigen Spatzen (knapp zehn Prozent), den schwarzen Fliegenschnäppern (11,5 Prozent), bei Fledermäusen (knapp zehn Prozent), Schafen und Wieseln (je 24 Prozent) aus. Bei den Paarhufern waren es weniger als 40 Prozent, obwohl dort die Weibchen in der freien Wildbahn eindeutig die Mehrheit bilden.

«Wenn die Weibchen übersehen werden, erhalten wir kein vollständiges Bild des Lebens», sagte Cooper. Dies sei aber unter anderem wichtig, um Voraussagen darüber zu treffen, wie sich die Körpergrösse von Tieren im Zuge des Klimawandels verändern wird. In Zukunft müssten sich die Museums-Verantwortlichen der tradierten Stereotypen bewusst werden und ihre Sammlungen ausgewogen gestalten, forderten die Autoren der Studie. Das werde die Glaubwürdigkeit der Forschung und das Wissen um die Biodiversität erhöhen.

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