Zwei Schwarze Löcher sind zu einem Monsterloch verschmolzen
Das Wichtigste in Kürze
- Forscher beobachteten die Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher.
- 142 Sonnenmassen hat das resultierende schwarze Loch.
- Es ist das erste aus mittlerem Massebereich, welches je gesichtet wurde.
Bei vielen Nicht-Physikern dürfte das die Vorstellungskraft sprengen. Forscher haben die Verschmelzung von zwei Schwarzen Löcher beobachtet – in einer kaum fassbaren Entfernung.
Zwei Schwarze Löcher so gross wie 142 Mal die Sonne
Die Observatorien Ligo in den USA und Virgo in Italien registrierten am 21. Mai 2019 die Gravitationswellen vom Crash zweier Schwerkraftmonster mit knapp 66 und 85 Mal so viel Masse wie unsere Sonne.
Das resultierende Schwarze Loch mit 142 Sonnenmassen sei das erste aus dem mittleren Massebereich, das jemals beobachtet worden sei. Dies berichten Forscher, die ihre Messungen in zwei Fachaufsätzen in den Journalen «Physical Review Letters» und «Astrophysical Journal Letters» vorstellen.
Fusion bringt Raumzeit zum Beben
Die Verschmelzung fand vor rund sieben Milliarden Jahren statt, als das Universum erst halb so alt war wie heute. Sie hat eine Energie freigesetzt, die nach Albert Einsteins Masse-Energie-Äquivalenz E=mc^2 rund acht Sonnenmassen entspricht. Das bedeutet, etwa die achtfache Masse unserer Sonne ist als Energie in die Erzeugung der Gravitationswellen geflossen.
Das hat die Raumzeit zum Beben gebracht. Auch in einer Entfernung von heute rund 16 Milliarden Lichtjahren war dies auf der Erde noch nachweisbar. Die Verschmelzung ist damit nicht nur das massereichste, sondern auch das fernste Ereignis, das die Gravitationswellendetektoren bislang registriert haben.
Verschmelzung der schwarzen Löcher eher ein «Peng»
«Dies sieht nicht so sehr aus wie das Zirpen, das wir normalerweise beobachten», erläuterte Virgo-Wissenschaftler Nelson Christensen in einer Mitteilung. «Dies ist mehr etwas, das »Peng« macht, und es ist das massereichste Signal, das Ligo und Virgo gesehen haben.» Die Gravitationswellenobservatorien hätten «ihren bislang dicksten Fisch gefangen». So formulierte das an der Entdeckung beteiligte Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam und Hannover.