Zweiter Mond für die Erde
Astronomen haben diese Woche eine spannende Entdeckung gemacht: Seit einigen Jahren hat die Erde einen zweiten natürlichen Mond.
Das Wichtigste in Kürze
- Astronomen haben einen zweiten Mond entdeckt.
- Der Asteroid «2020 CD3» umkreist seit einigen Jahren unsere Erde.
- Bald wird der neue Mond die Umlaufbahn verlassen und wird wieder zum einfachen Asteroiden.
Die Erde hat nur einen Mond – das weiss doch jedes Kind. Was bisher auch unter Astronomen als ziemlich sicher galt, wird durch eine neue Entdeckung entkräftet: Die Erde hat nämlich zwei Monde.
US-Astronomen entdeckten den zweiten natürlichen Erdtrabanten vor wenigen Tagen. Kacper Wierzchos vom Asteroiden-Such-Projekt «Catalina Sky Survey» teilte die Entdeckung mit der Öffentlichkeit.
Zwei Monde seit drei Jahren
Als Mond bezeichnet man einen natürlichen Himmelskörper, der einen Planeten umkreist. Bisher fiel nur unser einer Mond unter diese Definition. Der von Wierzchos entdeckte Erdtrabant umkreist die Erde aber ebenfalls – somit ist auch er ein Mond.
Beim entdeckten Objekt handelt es sich um einen rund 1,9 bis 3,5 Meter grossen Asteroiden. Der Felsbrocken aus dem All geriet 2017 oder 2018 in das Gravitationsfeld der Erde und umkreist seitdem unseren Planeten.
Wie Bahnberechnungen zeigen, ist das Objekt jedoch sehr unstet. Die Umlaufbahn ändert sich mit jedem Umlauf und ist somit nicht stabil. Früher oder später werden die Gravitationskräfte zu gering, und der Mond wird uns wieder verlassen.
Bald ist unser Mond wieder allein
Verlässt der Asteroid die Erdumlaufbahn, wird unser Mond wieder der einzige Mond sein. Astronomen prognostizieren, dass der neue Mond nach gerade einmal drei Jahren wieder ins All entgleiten wird.
Damit erübrigt sich die Namenssuche für den Mini-Mond, der aktuell den trockenen Namen «2020 CD3» trägt.
Die erdähnlichen Planeten haben allgemein vergleichsweise wenige Trabanten. Merkur und Venus haben gar keine, die Erde einen. Der Mars schafft es dank seiner Nähe zum Asteroidengürtel auf zwei Monde. Diese hat der Mars wohl im Gravitationsfeld eingefangen, wie die Erde ihren zweiten Mond.
Jupiter hat mindestens 79 Monde
Bei den äusseren Planeten sieht dies ganz anders aus: Der Wissenschaft sind 79 Jupitermonde bekannt, es dürften jedoch noch deutlich mehr sein. Selbst Pluto, der nicht einmal ein richtiger Planet ist, hat fünf Monde.
Unser Erdmond, einer der grössten Monde des Sonnensystems, hat eine sehr spezielle Geschichte: Während die meisten Monde im Sonnensystem nachträglich von Planeten «eingefangen» wurden, entstand unser Mond vor 4,5 Milliarden Jahren. Die Wissenschaft vermutet, dass er zur Frühzeit der Erde aus den Überresten einer gewaltigen Kollision mit einem anderen Himmelskörper entstand.