Deutsche Selbstzensur verärgert Israelis

Muhammed Keskin
Muhammed Keskin

USA,

Rund um den Globus hat die Kult-Game-Serie «Wolfenstein» eine grosse Anhängerschaft. Nur in Israel darf das Spiel nicht verkauft werden, obwohl man mit einem israelischen Helden gegen Nazis kämpft.

«Wolfenstein» darf in Israel nicht verkauft werden.
«Wolfenstein» darf in Israel nicht verkauft werden. - Bethesda

Das Wichtigste in Kürze

  • Die «Wolfenstein»-Serie geniesst weltweit eine grosse Fanbase.
  • In Israel ist das Spiel verboten, obwohl die Spielfigur einen israelischen Helden darstellt.
  • Dies wird von zwei israelischen Spiele-Entwickler kritisiert.

Ein jüdischer Rambo mäht haufenweise Nazis nieder. Ausgerechnet Israelis dürfen diesen Helden nicht steuern. Die rede ist vom Game «Wolfenstein II: The New Colossus» von Bethesda. Für den Deutschen Markt haben die Entwickler alles mögliche zensiert, sogar Rechtsextreme sind aufgesprungen (Nau berichtete). Hakenkreuze gibt es keine mehr, Hitler ist seinen Schnurrbart los und wurde kurzerhand umgetauft in Heiler.

Kreativer Protest

Nun reagieren drei israelische Spiele-Entwickler, da das Spiel nicht einmal in Israel selbst erscheint. «Warum könnt ihr euer Game stolz in jedem Videospielladen der Welt anbieten, aber in Israel schämt ihr euch so sehr dafür, dass ihr es uns nicht mal verkaufen wollt? Wo ist euer Rückgrat?», kritisieren sie Bethesda im Interview mit «Motherboard». Mit viel Ironie haben die Entwickler aus Israel darauf eine Persiflage programmiert: Mit Wolfenstache: The New Censorship.

«Wenn ihr so tut, als ob Nazis keine Nazis seien, dann macht ihr was falsch. Wenn ihr euer Spiel nicht in Israel verkauft, weil wir Juden sind, dann macht ihr was falsch,» sagen die Israelis. Bethesda hat darauf nicht reagiert, warum das Anti-Nazi-Spiel in Israel fehlt.

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