Gaming: Der Asus ROG Zephyrus G14 ist ein Wolf im Schafspelz
Ob bei der Leistung, beim Sound oder beim Display: Asus liefert mit dem ROG Zephyrus G14 von 2024 ein Gesamtpaket, dass nicht nur Gamer interessieren dürfte.
Das Wichtigste in Kürze
- Nau.ch hat den Asus ROG Zephyrus G14 OLED GA403UI-QS061X getestet.
- Das 14-Zoll-Gerät beherbergt die mobile Version der Nvidia GeForce RTX 4070.
- Die Leistung wird mit einem starken Display und vollem Sound ergänzt.
Wer denkt, Gaming-Laptops sind heutzutage noch immer auffällig, laut und klobig, liegt falsch. Asus will mit dem ROG Zephyrus G14 zeigen, dass es trotz ordentlich Power auch kompakt, unauffällig und verhältnismässig leise geht. Auch wenn der Laptop durchaus laut werden kann – wenn man das wünscht.
Ein ungewohnt schlichtes Design
Der G14 lässt sich uneingeschaltet kaum als ein Gaming-Gerät entlarven. Einzig kleine ROG-Logos und der markante «Streifen» auf der Bildschirmrückseite, der beim Hochfahren seine Funktion verraten wird, lassen dies erahnen.
Das schlichte Design des Notebooks wird durch ein robustes Aluminium-Gehäuse definiert. Entgegen meines Erwartens lassen sich auf den ersten Blick kaum Lüftungsschlitze entdecken. Diese wurden gänzlich zwischen den Display-Scharnieren sowie auf der Unterseite des Laptops versteckt. Auch dürften wohl die Lautsprecher-Aussparungen auf der Oberseite eine gewisse Kühlfunktion erfüllen.
Auf der Seite wird man von einer erfreulichen Anzahl Anschlüsse gegrüsst: Zwei USB-A-, zwei USB-C- sowie ein HDMI-Port und ein microSD-Slot haben nebst der Stromzufuhr dort Platz gefunden. Auch seine Kopfhörer kann man hier noch per 3,5mm-Kabel verbinden.
Bedienen lässt sich der Asus ROG Zephyrus G14 über seine überraschend angenehme Tastatur, auf der ich übrigens diesen Artikel tippe. Das ist – wie mir einige meiner Arbeitslaptops schon bewiesen haben – keine Selbstverständlichkeit. Und wie es sich für Gaming-Tastaturen gehört, finde ich hier einige zusätzliche Tasten für Makros sowie eine Rot-Grün-Blau-Beleuchtung.
Es ist aber nicht das einzige Feature des G14, dass nach dem Hochfahren zu leuchten beginnt. Auch der ominöse Balken auf der Bildschirmrückseite erhellt sich. Dieser sogenannte «Slash» und die RGB-Beleuchtung der Tastatur lassen sich über die Hersteller-eigene Software «Armoury Crate» steuern.
Slash-Beleuchtung für Benachrichtigungen
Nach einigem Ausprobieren zeigt sich: Die Slash-Beleuchtung ist nicht viel mehr als eine Spielerei. Man ist relativ eingeschränkt in den Nutzungsoptionen, es lassen sich hauptsächlich Benachrichtigungen damit stärker hervorheben. Und während der Nutzung ist die Rückseite sowieso nur für andere sichtbar.
00:00 / 00:00
Verglichen mit älteren und grösseren Gaming-Laptops fühlt sich der Asus ROG Zephyrus G14 übrigens erstaunlich leicht an. Die Küchenwaage lieferte mir die Bestätigung: Nur knapp weniger als 1500 Gramm wiegt das gute Stück – trotz des Biests, das unter der Haube schlummert.
Nvidia GeForce RTX 4070 und AMD Ryzen 9 im Inneren
Das Innenleben wird von einer AMD Ryzen 9-CPU gesteuert, welche eine maximale Taktfrequenz von 5,20 Gigahertz an den Tag legt. 32 Gigabyte RAM sowie ein Terabyte Speicher stehen dem System bei der getesteten Konfiguration zur Verfügung. Eine Nvidia GeForce RTX 4070 sorgt derweil dafür, dass der Zephyrus G14 wirklich auch die Betitelung «Gaming»-Laptop verdient. Leistungstechnisch ist er damit gut ausgerüstet für derzeitige und kommende Titel mit vergleichsweise hohen Anforderungen.
Final Fantasy XV schafft knapp 55 FPS mit den höchsten Grafikeinstellungen, Forza Horizon 4 erreicht locker das Doppelte. Während des Zockens wurde das Notebook allerdings richtig, richtig heiss. Gewisse Stellen des Aluminiumgehäuses in der Nähe des Bildschirmscharniers konnte man kaum mehr anfassen. Die Tastatur sowie die Ablageflächen für die Hände konnten aber weiterhin genutzt werden.
Die Leistung dieser High-End-Bauteile scheint ausserdem einen weiteren Nachteil zu haben: Der Energie-Haushalt ist nicht mehr nur auf Effizienz ausgerichtet.
Vier Stunden lang konnte ich meine Büro-Arbeiten im Silent-Mode erledigen, bevor 20 Prozent erreicht wurden und der Energiesparmodus sich einschaltete. Kein Zocken, keine Videos, nur der Webbrowser war aktiv. Wobei ich mit mehr Ressourcen-freundlicheren Einstellungen sicher mehr hätte rausholen können.
Scharfe Bilder und satter Sound
Der Bildschirm liefert aber ein sauberes Bild, egal bei welcher Helligkeit. Das 16:10-OLED-Display ist für 120 Hertz ausgelegt und bietet eine Auflösung von 2880 zu 1800 Pixeln. Softwaretechnisch ist es mit G-Sync, Dolby Vision HDR und Nvidia Advanced Optimus ausgestattet.
Satte Farben, enormer Kontrast und alles in allem wunderschöne Szenen sind das Endergebnis. Dass der Bildschirm des G14 «nur» 14 Zoll misst, fiel mir beim Zocken ehrlich gesagt gar nicht mehr auf.
Und was mich immer wieder aufs Neue überraschte, war der Sound, den die sechs eingebauten Lautsprecher erschaffen konnten. Egal ob ich nun meine Lieblingssongs hörte, einen Film schaute oder mich beim Zocken ins Getümmel stürzte: Der Griff zu meinen Kopfhörern erübrigte sich. Der Zephyrus G14 klang allein schon kräftig und klar genug.
Enorme Leistung mit passender Peripherie
Wie viel kann man in so wenig Notebook eigentlich stecken? Verdammt viel, lautet mein Fazit aus diesem Test.
Der Asus ROG Zephyrus G14 bietet ein Gesamtpaket, das nicht nur Gamer interessieren dürfte. Er ist trotz seiner beachtlichen Leistung unauffällig, leicht und kompakt – und somit auch für den Büro- oder Studienalltag geeignet. Umso mehr, wenn man auch dort einiges an Power benötigt, beispielsweise für die Bearbeitung von Videos.
Die Kosten für dieses Modell setzt Asus im eigenen Shop bei 2899 Franken an. Vergleicht man nun Äpfel mit Birnen, kann man behaupten, dass ein Desktop-PC mit derselben Leistung ein gutes Stück günstiger wäre. Doch addiert man zu dessen Preis noch Tastatur, Display sowie Lautsprecher derselben Qualität, wird das Resultat schon ziemlich ähnlich. Und deutlich schwerer als 1500 Gramm.
