Gaming: Das Asus ROG Ally im Nau.ch-Test – das Handheld-Comeback
Spätestens seit der Nintendo Switch erlebt das Handheld-Gaming ein wahres Revival. Mit dem ROG Ally will Asus jetzt aber das volle Potenzial ausschöpfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab dem 13. Juni ist die neue Handheld-Konsole von Asus für 799 Franken verfügbar.
- Die Asus ROG Ally zeigt, wie portables Gaming mit einer Windows-Maschine aussehen kann.
- Im Test erweist sich die Mini-Konsole als richtiger Allrounder.
- Ganz ohne Kinderkrankheiten kommt jedoch auch Ally nicht daher.
Mit der Einführung des Steam Decks hat Valve das Wettrennen um die beste Handheld-Konsole seit der Nintendo Switch losgetreten. Seither hat es die Konsole der Spieleplattform jedoch noch nicht offiziell zu uns geschafft. Nun prescht also Asus vor und lanciert offiziell die ROG Ally.
Ich konnte Asus' Antwort auf Steam Deck und Switch bereits ausprobieren und bin überzeugt: Handheld-Gaming ist gekommen, um zu bleiben.
Das verspricht die Asus ROG Ally
Rein von der verbauten Hardware verspricht der Hersteller hier einiges. Angetrieben wird das Ganze vom brandneuen AMD Ryzen Z1 Extreme Prozessor auf 4-nm-Basis. Der Chip fungiert hier sowohl als CPU als auch als GPU.
Zusätzlich sind hier 16 Gigabyte LPDDR5 Arbeitsspeicher und 512 GB Speicherplatz verbaut. Der Speicherplatz kann zudem durch eine MicroSD-Karte erweitert werden. Angetrieben wird die Konsole von einem 40-Wh-Akku, welcher mit 65 Watt geladen wird.
Das FullHD-IPS-Panel misst 7,1 Zoll und liefert eine Spitzenhelligkeit von 500 Nits und eine Bildwiederholrate von ganzen 120 Herz. Weiter verbaut Asus einen Docking-Anschluss mit USB 3.2 Gen2 Typ-C und Displayport 1.4, sowie einen Audioanschluss für Mikrofon und Kopfhörer.
Im Gegensatz zu der Switch oder dem Steam Deck läuft auf der ROG Ally ab Werk Windows 11. Als hauptsächliches Bedienungsinterface setzt Asus auf die eigene Armory Crate, wo Spiele, Launcher und Einstellungen angezeigt werden. Alternativ können auch Launcher, wie etwa Steam Big Picture genutzt werden, je nach Verwendungszweck.
Das leistet die Asus ROG Ally
Doch genug der Theorie, wie schlägt sich die Handheld-Konsole denn nun im Alltag? Abhängig ist dies natürlich ganz vom Verwendungszweck. Mittelmässig aufwändige Games meistert Ally quasi im Schlaf. Indie-Games, Plattformer wie Hollow Knight oder die Portal-Reihe etwa können auf höchster Auflösung locker mit flüssigen 120 FPS gezockt werden.
Wer jedoch gerne aktuelle AAA-Titel spielt, wird schnell die Limitationen des mobilen Chips bemerken. Dennoch: Assassin's Creed oder Forza Horizon laufen bei mittleren Einstellungen mit durchschnittlichen 45 FPS relativ flüssig.
Das wohl grösste Manko bei dieser eigentlich mobilen Konsole ist jedoch der Akku. Im zweithöchsten Leistungsmodus mit nahezu maximaler Helligkeit und 120 Hertz hält Ally gerade mal zwei Stunden durch, dann ist Schluss.
Natürlich, wer die Leistung, Auflösung und Helligkeit herunterschraubt, kann hier einige Stunden mehr rausholen. Dennoch denke ich, dass Asus hier an der Software nochmals nachbessern könnte. Immerhin: Mit 65 Watt benötigt die Konsole kein überdimensionales Netzteil und ist zügig wieder vollgeladen.
Der Allrounder unter den Handheld-Konsolen
Wie bereits erwähnt, kann Ally per USB-C auch an einem Dock angeschlossen, und mit Maus, Tastatur und Monitor verwendet werden. Dank Windows 11 ergibt sich dadurch eine echte kleine Arbeitsmaschine, die womöglich sogar den Laptop ersetzen kann. Tatsächlich wird aktuell dieser Testbericht an meinem Büropult mit der Handheld-Konsole verfasst.
Wer noch das entsprechende Kleingeld hat, kann sich zusätzlich die Asus-eigene XG Mobile Dockingstation mit RTX 4090 kaufen. Kostenpunkt grob 2500 Franken.
Hier macht sich aber bemerkbar, dass die Konsole nicht primär auf die Desktop-Nutzung ausgelegt ist. Die Software hapert noch an einigen Stellen, Anzeige- und Eingabe-Probleme kommen ebenfalls vor.
Ein letztes Highlight der ROG Ally ist definitiv die akustische Performance. Die zwei frontalen Stereolautsprecher liefen mit Dolby Atmos ein beeindruckend grosses Klangfeld. Zudem laufen die Lüfter unter praktisch jeder Last nicht wahrnehmbar leise. Dies hat jedoch zur Folge, dass das Gerät vor allem am Touchscreen mehr als spürbar warm werden kann.
Asus ROG Ally – die Zukunft des Handheld-Gaming?
Mit seiner neuen Handheld-Konsole liefert Asus hier wirklich ein spannendes Gesamtpaket. Auch wenn hier und da noch Kinderkrankheiten auftauchen, ist das Resultat fraglos stark; vor allem unter Anbetracht der mageren Alternativen hier in der Schweiz.
Die Asus ROG Ally kann ab sofort vorbestellt werden und landet am 13. Juni hierzulande für 799 Franken im Handel. Ab sofort kann die Konsole hier vorbestellt werden.