Good News: Freiwillige «Seaweeding»-Aktion fördert Korallenwachstum
Ein Projekt zur Förderung von Korallenwachstum im Einzugsbereich des australischen Great Barrier Reef zeigt massive Erfolge. Wie simpel es ist, beeindruckt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Projekt zur Rettung von Korallen am Great Barrier Reef feiert grosse Erfolge.
- Die Initiative registrierte bis zu 600 Prozent verbessertes Korallenwachstum.
- Der Grossteil der Arbeit wird von Amateurforschern und engagierten Bürgern verrichtet.
Gute Nachrichten für alle Tauchfreunde: Ein Freiwilligenprogramm zur Entfernung von Seealgen vor der Küste Australiens zeigt gewaltige Fortschritte. Die Initiatoren des Projektes sprechen gar von einer Verbesserung des Korallenwachstums um bis zu 600 Prozent vor Magnetic Islands Küste.
Wie das Wissenschaftsportal «Phys» berichtet, handelt es sich bei dem «aufgeräumten» Korallenriff um einen Ausläufer des weltbekannten Great Barrier Reef. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Hillary Smith, leitender Forschungsbeauftragter der James Cook University und Meereswissenschaftler Professor David Bourne.
Seit 2018 arbeiten die Wissenschaftler zusammen mit freiwilligen Amateurforschern daran, Makroalgen von Versuchsflächen an zwei Riffstandorten zu entfernen. Das rasante Wachstum des Seegrases und die damit einhergehende Verdrängung von Korallen führen Experten auf den Klimawandel zurück.
Forschungsergebnisse zeigen signifikantes Wachstum
In den ersten drei Jahren des Projekts wurden in den entalgten Bereichen des Riffs beeindruckende Regenerationsraten verzeichnet. In Gegenden, in denen das Team die Makroalgen nicht entfernte, gab es keine Veränderungen in der Korallenmenge.
«Wir haben bisher noch kein Plateau im Korallenwachstum vor Magnetic Island wahrgenommen», sagte Smith. «Die Artenvielfalt bei den Korallen hat ebenfalls zugenommen, also kommt diese Methode vielen verschiedenen Korallen-Arten zugute.»
Einfache Methode mit grosser Wirkung
Die Entfernungsmethode besteht darin, ganz einfach die Algen per Hand vom Meeresboden zu ziehen. «Es ist wie Jäten im Garten», erklärte Smith. «Dieses Projekt hat den Vorteil, dass es leicht umsetzbar ist, insbesondere in Entwicklungsländern oder Inselnationen mit begrenzten Ressourcen.»
Smith und ihr Team prüfen nun andere Standorte, an denen die Jätetechnik nützlich sein könnte. Dazu gehören die Whitsunday Islands, Singapur und Indonesien sowie Französisch-Polynesien und die Wallis- und Futuna-Inseln. «Ein Projekt wie dieses ermöglicht es den Menschen, Verantwortung für ihre lokale Umwelt zu übernehmen», sagte Smith.
Fiona Sutton Wilson, CEO von Earthwatch Australia, äusserte sich stolz über den Erfolg des Programms. Sie sei unglaublich stolz darauf zu sehen, was mit Amateurforschern und normalen Leuten, die sich engagieren wollen, erreicht werden kann.
Wer bei dem Seaweeding-Forschungsprojekt mithelfen möchte: Die Arbeit vor Magnetic Island läuft bis mindestens 2025 weiter.