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Hunde machen Kinder laut Studie fitter

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Bern,

Eine Studie deutet darauf hin, dass Kinder, die Hunde besitzen, sich deutlich mehr bewegen als Kinder ohne Hunde. Das hat Auswirkungen auf die Gesundheit.

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Ein Forschungsteam untersuchte den Einfluss von Hunden auf die Fitness von Kindern. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/RUI VIEIRA

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie untersuchte 600 Kinder und die Häufigkeit, mit der sie sich bewegten.
  • Kinder, deren Familien einen Hund besassen, waren deutlich sportlicher.
  • Doch legen sich sportliche Familien eher einen Hund zu oder führt er zu mehr Fitness?

Kinder, die mit Hunden aufwachsen, sind körperlich aktiver als Kinder ohne Hund. Ein australisches Forschungsteam hat untersucht, wie genau das Verhalten von Kindern mit dem Besitz eines Hundes zusammenhängt.

Regelmässige Bewegung fördert die körperliche und mentale Gesundheit von Kindern. Darum empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation, dass Kinder von ein bis vier Jahren täglich drei Stunden körperlich aktiv sein sollten. Im Alter von fünf bis 17 Jahren sollten Kinder sich jeden Tag zumindest eine Stunde mässig bis intensiv bewegen.

Henne-Ei-Problem

Viele Studien belegen, dass Kinder, die mit Hunden aufwachsen, aktiver sind als jene ohne Hund. Kinder und Jugendliche gehen mit ihrem Hund Gassi und toben sich beim Spielen mit ihren Haustieren aus. Auf diese Weise können sie der empfohlenen Menge und Dauer an körperlicher Betätigung eher nachkommen als andere.

Doch werden Kinder erst mit der Anschaffung eines Hundes aktiver? Oder holen sich vermehrt Familien einen Hund, wenn sie bereits einen aktiven Lebensstil führen? Wie genau die Fitness von Kindern mit dem Besitz eines Hundes zusammenhängt, wurde bisher noch kaum analysiert.

Langzeitforschung an 600 Kindern

Das Team um Emma Adams von der University of Western Australia führte diese Untersuchung durch. Die Wissenschaftler erforschten, wie die Anschaffung, der Besitz sowie der Verlust eines Hundes die körperliche Betätigung von Kindern beeinflusst. Die Ergebnisse publizierte das Team im «International Journal of Behavioral Nutrition and Physical Activity».

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Die meisten Hunde benötigen viel Bewegung: spazieren, laufen, spielen. Der Besitzer bewegt sich automatisch mit. - Unsplash

Das Forschungsteam nutzte Daten von Bewegungsmessern und Elternaussagen aus einer bestehenden Langzeitstudie (2015 bis 2021). Gemessen wurde dabei die Aktivität von 600 Kindern im Alter von zwei bis sieben Jahren.

Während dieses Zeitraums hatten 204 Kinder durchgängig einen Hund, 58 bekamen währenddessen einen Hund. Bei 31 weiteren Kindern war der Hund zwischenzeitlich gestorben und 307 besassen nie einen Hund.

Hund bringt mehr Bewegung in Leben

Die Autoren fanden heraus, dass Kinder, die durchgängig einen Hund besassen, öfter körperlich aktiv waren als Kinder ohne Hund. Mädchen mit Hund machten durchschnittlich acht körperliche Aktivitäten mehr pro Woche als Mädchen ohne Hund. Dazu zählen unter anderem Spielen im Freien, Spazierengehen oder mit dem Hund spielen. Bei Jungen mit Hund waren es sieben Einheiten mehr pro Woche.

Besitzen Sie einen Hund?

Wenn Kinder während der Studie einen Hund bekamen, nahm die Zahl dieser wöchentlichen körperlichen Aktivitäten um sieben zu. Insbesondere bei Mädchen konnten die Forschenden dann auch eine Steigerung leichter Aktivität beobachten. Sie verbrachten täglich gut 52 Minuten mehr Zeit mit leichter körperlicher Betätigung und Spielen, einschliesslich langsamen Gehens und Basteln.

Verhalten von Mädchen stärker betroffen

Dagegen waren Kinder, deren Hund während der Studie gestorben war, weniger aktiv als vorher. Die Zahl der körperlichen Aktivitäten pro Woche verringerte sich um acht bei Jungen und um zehn bei Mädchen.

Auch hier beobachteten die Autoren, dass das Verhalten von Mädchen stärker betroffen war als das der Jungen. Nach dem Tod ihres Hundes verbrachten sie täglich gut eine Stunde weniger Zeit mit körperlicher Betätigung und Spielen als zuvor.

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Der Spaziergang mit dem Hund führt scheinbar insgesamt zu mehr Bewegung bei Kindern. - keystone

Kinder, die ihren Hund verloren haben, sind dementsprechend weniger körperlich aktiv. Das könnte auch daran liegen, «weil sie noch stark um ihren Hund trauern», erklären die Forschenden in ihrer Studie. Menschen würden Verluste eines Haustieres häufig bewältigen, «indem sie bestimmte Aktivitäten meiden».

Darunter seien jene, die an den Hund erinnern. Doch es sei auch möglich, dass sich die Kinder nicht nur deshalb weniger bewegen: Das Spazierengehen könnte nach dem Tod des Hundes nicht durch andere Aktivitäten ersetzt werden.

Hunderassen könnten ausschlaggebend sein

Insgesamt würde die Studie darauf hindeuten, dass sich ein Hund positiv auf die körperliche Betätigung von Kindern auswirke. Sie liefere den ersten Beweis dafür, dass die Anschaffung eines Hundes zu einer Zunahme bestimmter Arten körperlicher Aktivität führen könne. Ein Hund in der Familie könnte den Autoren zufolge somit auch langfristig das Risiko für chronische Erkrankungen bei Kindern senken.

Wie oft und lang Kinder körperlich aktiv sind, könne stark von Rasse, Alter und Grösse des Hundes abhängen. Daher sollten diese Merkmale in weiteren Studien berücksichtigt werden.

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Kommentare

User #5138 (nicht angemeldet)

Wo bleibt die Eigenverantwortung der Kinder?

User #1529 (nicht angemeldet)

gib dem Menschen einen Hund, und er wird gesund. altes Sprichwort, das scheinbar nun bestätigt wurde.

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