Gaylene Preston über das filmische Schaffen in Neuseeland
Das Wichtigste in Kürze
- Die Regisseurin Gaylene Preston hat diverse Spielfilme und Dokumentationen gedreht.
- Auf dem NIFFF 2018 war sie als Gast und Rednerin im Rahmen der Neuseeland-Reihe anwesend.
- Für Nau beantwortete sie Fragen über die neuseeländische Industrie sowie ihr Filmschaffen.
Das NIFFF bietet den Besuchern eine vielfältige Bandbreite des künstlerischen Schaffens. In diesem Jahr standen unter anderem ausgewählte Werken aus Neuseeland auf dem Programm. Die Nation ist dem breiten Publikum heute in filmischer Hinsicht vor allem als idyllischer Schauplatz für die Trilogie von «The Lord of the Rings» und das Unternehmen Weta bekannt.
Neuseeland bietet nicht nur tolle Landschaften und hervorragende Effektarbeit. Man hat in den letzten Jahrzehnten neben bekannten Persönlichkeiten wie Sam Neill, Lorde, Peter Jackson oder Taika Waititi auch interessante Filme hervorgebracht.
Gaylene Preston, geboren am 1. Juni 1947 in Greymouth, ist eine Regisseurin von Spielfilmen («Perfect Strangers») und Dokumentationen («My Year with Helen»). Sie war im Rahmen der Neuseeland-Reihe in Neuenburg zusammen mit zwei weiteren Vertretern aus dem heimischen Filmgeschäft als Gast anwesend. Für Nau hat sie schriftlich Fragen bezüglich des neuseeländischen Kinos sowie ihrer Arbeit beantwortet.
Was definiert Ihrer Meinung nach das neuseeländische Kino?
Das Filmwerk aus Aotearoa/Neuseeland, ist frisch, frei und bi-kulturell (Anmerkung: Sie meint damit die Aufteilung in die Maori genannten Ureinwohner und den ursprünglich als Einwanderer ins Land gekommenen Menschen). Es erkundet oftmals die dunklen Seiten des Landes, schlachtet dabei Horror, Thriller und Fantasie aus, um sowohl ernsthafte Sozialkritik als auch Unterhaltung zu bieten.
Wie gross ist die Szene im Land?
Es gibt zwei unterschiedliche Filmindustrien, obwohl alle über beide hinweg arbeiten. Eine grosse, milliardenschwere Industrie arbeitet an Hollywood-Filmen wie «Der Herr der Ringe» oder «Avatar». Dann gibt es die kleine Independent-Industrie, welche individuelle Werke für Kinos und globaler Vertrieb schafft. Aktuelle Beispiele dafür sind «Hunt for the Wilderpeople« und «The Breaker Uppers».
Welche Filme würden Sie als Einstieg in die Welt des neuseeländischen Kinos empfehlen?
«Vigil», «Goodbye Pork Pie», «The Piano» und «Perfect Strangers».
Was hat Sie dazu inspiriert, Regisseurin zu werden?
Das geschah aus Zufall, als ich 1972 in einer psychiatrischen Klinik arbeitete. Danach hat es mich gepackt und wollte einen Unterschied machen und das ignorierte enthüllen. Das mache ich heute noch.
Was ist Ihre Herangehensweise beim Drehen?
Schwierig zu sagen – Ich stelle sicher, dass der Stil den Inhalt wiederspiegelt.
Gibt es ein Traumprojekt, welches Sie gerne realisieren würden?
Ja, ich würde gerne einen Film über die italienische Künstlerin Artemia Gentileschi machen.