Train to Busan: Auf der Flucht vor flinken Zombies
«Train to Busan» versucht, das Genre des Zombie-Films um neue Facetten zu ergänzen. Den Überraschungserfolg aus Südkorea gibt es seit Neuestem auf Netflix.
Das Wichtigste in Kürze
- «Train to Busan» gibt es seit dem 17. Juni 2018 auf Netflix zu sehen.
- Der Film ist 2016 erschienen und war im Herstellungsland Südkorea sehr erfolgreich.
- Für Anhänger von: «28 Days Later» und «Snowpiercer».
Die wahlweise schlurfenden oder rennenden Untoten haben sich schon seit längerem totgelaufen. Der Zombiefilm, der einst mit «28 Days Later» und der Neuauflage von «Dawn of the Dead» eine Auferstehung im Mainstream-Kino feierte, stagniert momentan. Den Südkoreanern ist das egal. Regisseur Yeong Sang-ho («Telekinese», ebenfalls auf Netflix) hat mit «Train to Busan» nationalen Erfolg sowie internationale Aufmerksamkeit erreicht. Im Heimatland strömten über elf Millionen Besucher ins Kino, in Europa wurde er unter anderem auf dem Cannes Film Festival gezeigt. Ein englischsprachiges Remake befindet sich in Entwicklung.
Der Kampf ums Überleben
Die Geschichte des Films: Geschäftsmann Seok-Woo begleitet seine kleine Tochter Soo-Ann an ihrem Geburtstag mit dem Zug nach Seoul, damit diese ihre Mutter sehen kann. Als ein landesweiter Seuchenausbruch die Bewohner zu Zombies mutieren lässt, müssen Woo und sein Kind zusammen mit den verbliebenen Passagieren ums Überleben kämpfen.
Fokus auf Charaktere statt Schockmomente
Wie so oft im Genrekino gerät die Ursache des Zombie-Ausbruchs in den Hintergrund. Die Handlung ist nichts Neues, auch hier wird nur rudimentär auf die Entstehung der Katastrophe hingewiesen. Ein interessanter Aspekt von «Train to Busan» ist, dass nicht primär ekelhafte Schockmomente im Vordergrund stehen, sondern der Fokus auf die Charaktere und die Geschichte gesetzt wird. Zwar hat man Figuren wie zwielichtige Anzugträger, rebellische Heranwachsende oder lustige Omas schon diverse Male gesehen, zu reinen Witzfiguren verkommen sie dennoch nicht.
Fazit
«Train to Busan» erreicht nicht ganz die Höhen eines richtig guten Zombiefilms, verschafft dem Zombie-Genre aber dennoch ein paar neue Impulse. Die Schauspieler spielen zwar vereinzelt ein wenig übertrieben, insgesamt machen viele von Ihnen das Beste aus ihren Rollen. Das grösste Unterscheidungsmerkmal von «Train to Busan» gegenüber anderen Genre-Vertretern ist der erweiterte Fokus auf die Protagonisten. Dank des hohen Tempo nach dem ruhigen Einstieg entstehen einige spannende Momente. «Train to Busan» ist in der Summe kein grandioser Film, bietet dennoch eine nette Abwechslung zum westlichen Horrorkino.