Forscher werten weltweite Sterbedaten in der Corona-Pandemie aus
In vielen Länder starben Corona bedingt viel mehr Menschen als vor der Pandemie. Jedoch gibt es auch paar Orte, bei denen das Gegenteil der Fall ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Forscher analysieren die Sterbedaten aller Länder der Welt.
- Bei vielen Länder sind Corona bedingt mehr Menschen als sonst gestorben.
- Jedoch ist das nicht überall der Fall gewesen.
Forscher haben die Sterbedaten von rund 100 Ländern während der Corona-Pandemie in vergleichbarer Form aufbereitet. Während die Schweiz bei der Übersterblichkeit im mitteleuropäischen Durchschnitt liegt, schneidet Deutschland überraschend gut ab.
Dort sind seit dem Ausbruch des Virus 5 Prozent mehr Menschen gestorben, als im Durchschnitt zu erwarten gewesen wären.
In der Schweiz betrug der Anstieg 13 Prozent – nur unwesentlich höher als in Österreich, Belgien, den Niederlanden und Frankreich. Grossbritannien verzeichnete 18 und Italien 20 Prozent mehr Tote als üblich.
In Osteuropa wurde ein Anstieg von durchschnittlich 22 bis 37 Prozent nachgewiesen. Die Spitzen in Albanien und Mazedonien mit 43 respektive 47 Prozent ausserordentlichen Todesfällen. Am höchsten war die Übersterblichkeit in Südamerika. Den traurigen Rekord hält Peru mit einem Anstieg von 156 Prozent.
In manchen Ländern starben weniger Menschen als vor der Pandemie
Der Studie nach starben in einigen Ländern sogar weniger Menschen als in vergleichbaren Zeiträumen vor der Pandemie. In Dänemark, Finnland, Island, Australien und Neuseeland starben 1 bis 6 Prozent weniger Menschen, als zu erwarten gewesen wären. Die Seychellen weisen sogar eine Untersterblichkeit von 20 Prozent aus.
Die Forscher gehen davon aus, dass die Abstands- und Hygieneregeln in diesen Ländern die Todesfälle reduzierten.
Die Ergebnisse des Forscherteams von der Universität Tübingen und der Hebräischen Universität Jerusalem wurden online im Fachjournal «eLife» veröffentlicht.