Donald Trumps Ex Sicherheitsberater Michael Flynn vor Gericht
Als Folge der Russland-Ermittlungen steht Trumps ehemaliger Sicherheitsberater Michael Flynn vor Gericht. Flynn war nur 23 Tage in Trumps Regierung tätig.
Das Wichtigste in Kürze
- Der ehemalige Sicherheitsberater von Donald Trump Michael Flynn steht vor Gericht.
- Flynn ist der erste aus Trumps Team, der wegen den Russland-Ermittlungen verurteilt wird.
- Das Urteil war auf Dienstagabend angekündigt, wird nun aber verschoben.
Ein Bundesgericht hat die Verkündung des Strafmasses gegen den früheren Nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump verschoben. Richter Emmet Sullivan habe Ex-Sicherheitsberater Michael Flynn deutlich gemacht, dass er bei einer Fortführung der Anhörung am Dienstag womöglich mit einer Haftstrafe rechnen müsse, berichteten US-Medien. Flynns Anwälte hätten daraufhin das Angebot zur Verschiebung angenommen. So könne ihr Mandant weiterhin seine Zusammenarbeit mit den Ermittlern unter Beweis stellen. Das Gericht wolle im März wieder zusammenkommen.
Geständnis
Der Ex-Sicherheitsberater von Donald Trump hat sich schuldig bekannt, dem FBI bei Vernehmungen falsche Angaben gemacht zu haben – eine Straftat. Dabei ging es um Kontakte mit dem damaligen russischen Botschafter in den USA, Sergej Kisljak.
Flynn ist der erste ehemalige Mitarbeiter der Regierung von US-Präsident Trump, der im Zuge der Russland-Ermittlungen des FBI-Sonderermittlers Robert Mueller verurteilt wird. Mueller untersucht, ob es beim Präsidentschaftswahlkampf 2016 zu geheimen Absprachen des Trump-Lagers mit russischen Vertretern gekommen ist. Wegen Flynns Kooperation hat Mueller keine Haftstrafe empfohlen.
Was Flynn dem Sonderermittler im Gegenzug für neue Einblicke geliefert hat, ist bisher nicht bekannt. Trump selbst bestreitet Verbindungen zu Russland nach wie vor und spricht von einer «Hexenjagd».
Good luck today in court to General Michael Flynn. Will be interesting to see what he has to say, despite tremendous pressure being put on him, about Russian Collusion in our great and, obviously, highly successful political campaign. There was no Collusion!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) December 18, 2018
Vom Held zum Russland-Freund
Das Urteil ist ein tiefer Fall für den 60-Jährigen, der 1958 als eines von neun Kindern in Rhode Island zur Welt kam. 1981 begann er seine Karriere in der Armee, diente in verschiedenen Eliteeinheiten. Einsätze, wie auf der Karibikinsel Grenada, Afghanistan und im Irak folgten.
Bereits 2014 wird Flynn in den Ruhestand gedrängt, weil er nach eigenen Angaben «unbequeme Wahrheiten» im Kampf gegen islamistische Extremisten ausgesprochen habe. Ausschlag dürfte aber wohl eher der Besuch des Hauptquartiers des Geheimdienstes GRU in Moskau gegeben haben.
Nach 23 Tagen musste Flynn abdanken
Die Beziehungen zu Moskau blieben bestehen. Für 30'000 Dollar reiste der Ex-Geheimdienstler 2015 nach Moskau, um an einer Galaveranstaltung im Smoking neben Präsident Wladimir Putin zu posieren. Später wurde Flynn aussenpolitischer Berater im Wahlkampfteam des heutigen US-Präsidenten Donald Trump.
Zum Wahlsieg dankte ihm Trump mit dem Posten des Nationalen Sicherheitsberaters. Doch bereits nach 23 Tagen musste Flynn abdanken. Trump hatte seinen Rücktritt verlangt, nachdem bekannt wurde, dass er das FBI über seine Gespräche mit dem damaligen russischen Botschafter belogen hatte.