29 Zürcher Freibadis haben zu viel Pipi im Wasser
Ekel-Alarm in den Schweizer Badis! Mehrere kantonale Behörden kritisieren die Hygiene. Doch es gibt auch gute Neuigkeiten: Die Rüffel werden weniger.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere kantonale Behörden mussten ihre Badis wegen mangelnder Hygiene rüffeln.
- In Zürich war bei ganzen 29 Badis der Harngehalt im Wasser zu hoch.
- Immerhin: die Anzahl der Beanstandungen im Kanton Zürich sank in den letzten Jahren.
Eine Untersuchung der Aargauer Badis zeigt: Jedes dritte Frei- oder Hallenbad im Kanton hat Probleme bezüglich der Wasserqualität. Von den 45 untersuchten Badis gab es lediglich eine, bei der es gar keinen Grund für Beanstandungen gab.
Ein weitverbreitetes Problem in den Badis: zu viel Pipi! Alda Breitenmoser, die Leiterin des Aargauer Amts für Verbraucherschutz (AVS), sagte kürzlich: «Wenn es ‹einen Haufen› Leute hat, ist es sehr anspruchsvoll, die Qualität zu behalten. Gerade, weil diese den Harnstoffgehalt erhöhen können.»
Ähnlich grusig sieht es auch in anderen Deutschschweizer Kantonen aus – überall, wo Nau.ch angefragt hat, gibt es Beanstandungen.
Pipi-Alarm in 50 Zürcher Becken
In Zürich wurden 915 Schwimmbecken kontrolliert. Und Achtung: Insgesamt bei ganzen 50 Becken herrscht Pipi-Alarm!
Um genau zu sein, war in 29 Freibadis der Harnstoffgehalt zu hoch. Auch 21 Hallenbäder mussten deswegen gerüffelt werden.
Das ist nicht nur eklig, sondern kann auch gefährlich sein. Zu viel Pipi im Wasser kann nämlich die Augen und Atemwege reizen.
Trotzdem – mit diesen Zahlen ist man nicht ganz unzufrieden. Für Martin Brunner von der Zürcher Gesundheitsdirektion sind das nämlich auch gute Neuigkeiten.
Er sagt: «Die Beanstandungsquote in diesem Zusammenhang ist in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen.» Insbesondere die starken Höchstwertüberschreitungen seien ausgeblieben. 2018 hatten allein 55 Freibadis zu viel Pipi im Wasser.
Den Grund darin sieht Brunner in den intensiveren Kontrollen und den amtlichen Rüffeln. Diese wurden in allen Kantonen aufgrund einer Kampagne des Verbandes der Kantonschemiker der Schweiz erhöht.
Auch Bern, Basel und St. Gallen rüffeln Badis
In Bern wurden bei 89 Inspektionen fast bei der Hälfte Mängel festgestellt. Bei drei der Bäder lautet das Urteil: «Gesamtgefahr erheblich», so heisst es in einer Mitteilung.
In Basel-Stadt wurden im letzten Jahr acht Hallenbäder kontrolliert – bei allen wurden Mängel festgestellt. Doch Anne Tschudin vom kantonalen Gesundheitsdepartement stellt klar: «Betriebsschliessungen waren aufgrund der vorgefundenen Mängel nicht notwendig, da dadurch keine akute Gesundheitsgefährdung entstanden ist.»
Den St. Galler Behörden zeigte sich bei den Kontrollen ein ähnliches Bild: Elf mal mussten sie bei den Badis reklamieren – bei 39 kontrollierten Schwimmbecken. Das ist über ein Viertel.