Adlikon ZH: Jetzt meldet sich wahrer Besitzer von Rottweiler
In Adlikon ZH hatte ein Rottweiler mehrere Menschen angegriffen – jetzt meldet sich der wahre Besitzer des mittlerweile eingeschläferten Hundes.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Rottweiler, der in Adlikon ZH mehrere Menschen angriff, wurde illegal verkauft.
- Der wahre Besitzer hat sich gemeldet und behauptet, seine Ex habe das Tier weitergegeben.
- Der Mann aus Deutschland trauert seit einer Woche um seinen «Buddy».
Ein Ehepaar aus Adlikon ZH kaufte im Internet einen jungen Rottweiler. Das Tier verletzte keine 48 Stunden später mehrere Menschen. Jetzt meldet sich ein Mann zu Wort, der behauptet, dass er der rechtmässige Besitzer des mittlerweile eingeschläferten Hundes sei. Laut Mazlum Tutar hatte seine Ex-Freundin seinen «Buddy hinter meinem Rücken verkauft».
Der Mann aus dem deutschen Ahrensburg ist völlig aufgelöst, als er mit «Züri Today» über seinen Hund spricht. «Ich bin psychisch gebrochen. Buddy war für mich wie ein Sohn», so der 32-Jährige. Wenn er einen Hund höre oder ein Bellen, breche es ihm das Herz.
Das Schweizer Ehepaar holte den Hund zwei Tage vor der Attacke in Köln ab. Sie hatten den Rottweiler in einem Inserat im Internet entdeckt. «Ich bin der rechtmässige Besitzer», behauptet Tutar.
Er erzählt, dass er das Tier im Sommer 2023 mit neun Wochen bei einem Züchter in Rostock gekauft habe. Für einen Rottweiler hätten sie sich entschieden, weil seine Freundin nachts Angst gehabt habe, nach draussen zu gehen. «Wir wollten einen Hund, der uns auch gut bewacht.»
Um das neue Haustier habe in der Folge vor allem er sich selbst gekümmert. Er habe sogar vier Monate lang seinen Job aufgegeben, «um ihn stubenrein zu machen». Tutar betont, dass Buddy kein Familienhund gewesen sei.
«Ich habe eine grosse Familie. Mit den Kindern durfte er nicht spielen.» Ausserdem ist von dem Mann zu erfahren, dass sich der Rottweiler mitten im Training befand. Deshalb hätte er auch einen Maulkorb tragen müssen.
«Möchte, dass meine Ex bestraft wird»
Vor rund drei Wochen hatten sich Mazlum Tutar und seine Freundin getrennt – er musste sich ausserdem vom Hund verabschieden. Er sei zurück zu seinen Eltern gezogen, dort habe er den Rottweiler nicht halten können.
«Meine Ex-Freundin versprach hoch und heilig, Buddy in ihrer Wohnung zu behalten. Bis ich für mich und ihn eine Bleibe gefunden habe.» Plötzlich habe jedoch Funkstille geherrscht – er habe seine Ex nicht mehr erreichen können, so Tutar. «Sie blockierte mich überall.»
Am Sonntag habe er dann über die Medienberichte aus Adlikon im Internet erfahren. Zuvor hatte er einen Facebook-Beitrag entdeckt, in dem seine Ex-Freundin Buddy zum Verkauf angeboten habe. Inzwischen hat er bei der Polizei eine Anzeige wegen Unterschlagung eingereicht. «Ich möchte, dass meine Ex-Freundin für das, was sie getan hat, bestraft wird.»
«Buddy muss in Adlikon unter extremem Stress gestanden haben»
Weiter zeigt sich Mazlum Tutar überzeugt, dass das Drama in Adlikon hätte verhindert werden können. Seine Ex-Freundin hätte die neuen Besitzer darüber informieren müssen, dass der Rottweiler kein familienfreundlicher Hund gewesen sei.
Er könne sich jedoch nicht erklären, warum Buddy wie wild aus der Wohnung stürmte und Menschen angriff. «Buddy muss unter extremem Stress gestanden haben. Er hat mich zwei Wochen nicht gesehen, hatte eine lange Reise hinter sich. Es gab neue Besitzer und er war von einer fremden Sprache umgeben», mutmasst Tutar.