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Rottweiler-Attacke: Zürcher Vater fordert Test für Hundehalter

Nach der Biss-Attacke eines Rottweilers auf zwei Kinder fordern Eltern jetzt Massnahmen. Es solle einen Eignungstest für Halter gewisser Hunderassen geben.

Rottweiler
Ein Rottweiler attackierte in Adlikon ZH am Montagabend zwei Kinder und verletzte dabei mehrere Menschen. (Symbolbild) - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montag wurden zwei Kinder im Kanton Zürich von einem entlaufenen Rottweiler attackiert.
  • Die Rasse gehört in vielen Kantonen zu den Listenhunden.
  • Nun fordern besorgte Eltern, es brauche einen Eignungstest für Listenhundehalter.

Schock in Adlikon ZH: Ein durch die offene Wohnungstür entschwundener Rottweiler attackiert und verletzt am Montagabend zwei kleine Kinder. Auch die Mutter der Kinder und eine Polizistin werden gebissen.

Im Kanton Zürich, wo der entlaufene Rottweiler auf die beiden Kinder losging, ist die Haltung der Listenhunde nicht reglementiert.

Allgemein gibt es beim Thema Listenhundehaltung in der Schweiz einen föderalistischen Flickenteppich. So ist die Haltung und Zucht von Rottweilern in den Kantonen Genf und Wallis gänzlich verboten. In zehn weiteren Kantonen ist ihre Haltung bewilligungspflichtig.

Das Rentner-Ehepaar, dem der Hund entlaufen konnte, hatte ihn erst einen Tag bei sich. Es stellt sich die Frage: Warum kann sich ein älteres Paar einfach so einen kräftigen und temperamentvollen Listenhund anschaffen?

Dreifach-Papi: «Müssen sicherstellen, dass Haltende mit Tier umgehen können»

Das treibt auch den Dreifach-Vater und Zürcher Kantonsrat Hans Egli um. Der EDU-Politiker fordert gegenüber Nau.ch: «Es braucht einen Eignungstest für Listenhundehalter!»

Denn so würde man frühzeitig feststellen, ob ein Besitzer oder eine Besitzerin mit dem Hund überfordert sei. Dies sei notwendig, damit es nicht zu weiteren Attacken wie am Montagabend komme.

Egli weiter: «Der Hund ist nur ein Teil des Problems. Wir müssen sicherstellen, dass die Haltenden mit dem Tier umgehen können.»

Er stelle sich einen solchen Eignungstest ähnlich vor wie den Wesenstest bei Listenhunden. In einem solchen Eignungstest solle die Tauglichkeit der Haltenden geprüft werden. «Wer durchfällt, soll sich keinen Listenhund anschaffen dürfen.»

Tierschützer fordern schweizweiten obligatorischen Kurs

Der Schweizer Tierschutz (STS) sieht dies skeptischer. Sprecher Simon Hubacher meint dazu: «Aus Sicht des STS ist die Einführung von psychologischen Eignungstests nicht umsetzbar. Es gibt auch keine rechtliche Grundlage hierfür.»

Man solle den Fokus vielmehr auf eine bessere Grundausbildung von Hunden und deren Haltern legen, so Hubacher. Unabhängig von der Rassezugehörigkeit. «Die Schulung von Ersthundehaltern sollte bereits vor der Anschaffung beginnen und schweizweit obligatorisch sein.»

Was hältst du von einem Eignungstest für Listen-Hundehalter?

Die Attacke von Montagabend ist nicht der erste Hunde-Vorfall, in dem Kinder involviert sind. Am 1. Dezember 2005 starb der sechsjährige Süleyman auf dem Weg zum Kindergarten in Oberglatt ZH. Er war von drei unbeaufsichtigten Pitbull Retrievern, ebenfalls Listenhunde, angegriffen und zerfleischt worden.

Der damalige CVP-Bundesrat Joseph Deiss versprach dem Vater des Jungen damals Massnahmen. Trotzdem kommt es bis heute immer noch zu Hunde-Attacken – und bis heute gibt es keine einheitlichen Regeln.

Kommentare

User #4637 (nicht angemeldet)

Potentiell gefährlichere Hunderassen sollten für private verboten sein und der Polizei etc. vorbehalten sein. Für alle anderen Rassen sollte ein Kurs Pflicht sein, auch um die Bedürfnisse des Hundes dem möglicherweise schlecht informierten Besitzer mitzuteilen.

User #1802 (nicht angemeldet)

Ich denke, das ist noch nicht alles!!!

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