Älpler lassen ihre Katzen nach Alpabzug auf Berg zurück
Nach dem Alpabzug überlassen Älpler ihre Katzen in den Bergen oftmals ihrem Schicksal. Entweder sie vergessen sie oder haben keine Lust, sie zu suchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Älpler lassen ihre Katzen nach dem Alpabzug oftmals in den Bergen zurück.
- Die Bauern haben keine Lust, sie zu suchen, oder vergessen sie schlichtweg.
- Eine Tierliebhaberin aus dem Appenzell hat schon ein Dutzend Vierbeiner gerettet.
Jedes Jahr lassen einige Älpler ihre Katzen in den Bergen zurück. Grund: Sie vergessen ihre Vierbeiner nach dem Alpabzug oder haben schlicht keine Lust, sie zu suchen. Auch Kater Timmy wurde dieses Jahr seinem Schicksal überlassen.
Im Sommer hielt er sich rund um die Ebenalp und den Äscher auf. Laut Angelika Wessels sei er sehr scheu gewesen, jedoch hätte man ihn immer wieder an einem Hang mausen sehen können. Das erklärt sie gegenüber «ZüriToday».
Die 53-jährige Tierliebhaberin hat in den 25 Jahren im Appenzell schon über 12 Katzen gerettet. Acht davon hat die Berggängerin sogar bei sich aufgenommen.
Timmy wurde gerettet
Auch nach dem Sommer verweilte Timmy in der Umgebung. «Je kälter es wurde, desto zutraulicher wurde er. Schlussendlich sass er den Besuchern des Äschers sogar auf den Schoss», sagt Wessels.
Der junge Timmy hatte Glück. Er wurde vom Team der Ebenalp und Angelika Wessels angefüttert und eingefangen.
Nachdem er eingefangen wurde, brachte Wessels Timmy für eine Untersuchung zum Tierarzt im Tal. Er sei gesund, frisch, kastriert und unheimlich zutraulich – alles in allem die perfekte Katze. Jedoch habe bisher leider niemand Interesse an ihm gezeigt.
Zurückgelassene Katzen verhungern
Dass Bauern und Älpler ihre Katzen im Sommer auf die Alp nehmen und im Herbst dann zurücklassen, passiere oft. «Die verhungert dann schon oder der Fuchs holt sie», sagt ein Appenzeller Älpler.
Bauern reagieren unterschiedlich, wenn man sie auf die Problematik anspreche. «Den meisten ist es einfach egal, weil die Katzen für sie einfach ersetzbar sind. Manche meinen aber, dass sie die Katze schon zurückgenommen hätten, wenn man sie gefragt hätte», erklärt Wessels.