«Alter ohne Gewalt» fühlt sich von Bund und Kantonen vernachlässigt
Das Wichtigste in Kürze
- Misshandlungen gegen ältere Menschen sind laut «Alter ohne Gewalt» eine Realität.
- In der Schweiz sind nach Angaben der Anlaufstelle über 300'000 Personen davon betroffen.
Gewalt gegen ältere Frauen und Männer sollte bei der Prävention gegen häusliche Gewalt besonderes Augenmerk erhalten. Dies sei aber nicht der Fall beim kürzlichen Schulterschluss von Bund, Kantonen und Organisationen der Zivilgesellschaft, die ihre Kräfte dafür bündeln wollen, bedauert die nationale Anlaufstelle «Alter ohne Gewalt».
«Alter ohne Gewalt» fordert, den betagten, alten Menschen bei der Verhinderung von häuslicher Gewalt und Gewalt im sozialen Nahraum ein besonderes Augenmerk zu schenken, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Deshalb seien Massnahmen auf die Bedürfnisse der betagten, alten Menschen auszurichten.
Über 300'000 Menschen betroffen
Misshandlungen gegen ältere Menschen seien eine Realität in der Schweiz. Mehr als 300'000 Personen sind in nach Angaben der Anlaufstelle davon betroffen. Und es könne mit einer grossen Dunkelziffer gerechnet werden.
Gewaltsituationen an älteren Menschen finden demnach hauptsächlich im Privatbereich statt und kommen oft in Beziehungen ungleichmässiger Machtverhältnisse vor. Deshalb greife die starre Definition von häuslicher Gewalt zu kurz.
Seit 2004 ist häusliche Gewalt in der Schweiz ein Offizialdelikt. Das bedeutet, dass begangene Straftaten von Amtes wegen verfolgt werden, ohne dass das Opfer eine Strafanzeige einreichen muss.