Antisemitismus muss laut Viola Amherd entschlossen bekämpft werden
Bundespräsidentin Viola Amherd fordert vor dem internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts zum Kampf gegen Antisemitismus auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundespräsidentin Amherd fordert entschlossenen Kampf gegen Antisemitismus.
- Jüdische Mitbürger in der Schweiz dürfen sich nicht bedroht fühlen.
- Gedenktag an Holocaust-Opfer geprägt von Hamas-Angriffen und pro-Palästina-Demo in Zürich.
Antisemitismus muss mit aller Kraft bekämpft werden. Das hat Bundespräsidentin Viola Amherd zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts gesagt. Die Erinnerungen daran und an die Opfer des Nationalsozialismus seien eine historische Verantwortung.
«Die Zunahme des Antisemitismus im Lichte der terroristischen Angriffe der Hamas gegen die israelische Zivilbevölkerung vom 7. Oktober 2023 muss deshalb entschlossen und mit aller Kraft bekämpft werden», sagte Amherd.
Es sei inakzeptabel, dass sich in der Schweiz jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger bedroht fühlten oder angegriffen würden. «Unabhängig davon, was man vom israelisch-palästinensischen Konflikt oder den Militäroperationen in Gaza und anderen besetzten Gebieten hält», so Viola Amherd. Antisemitismus habe wie Rassismus oder Hass aufgrund der Ethnie oder Religion keinen Platz in einer demokratischen Gesellschaft.
Auch für Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG), ist der Gedenktag zusätzlich geprägt von den Ereignissen des 7. Oktobers 2023. Für viele Menschen in Israel, aber auch für die Jüdinnen und Juden in der Diaspora, bedeuteten sie «einen bleibenden Schock».
Dass in Zürich gleichentags eine pro-Palästina-Demonstration stattfinde, befremde den SIG sehr, schrieb er auf Anfrage. Die Verwendung des antisemitischen Kampfbegriffs «From the river to the sea» im Demoaufruf fordere die Auslöschung Israels. Es sei erschreckend, dass eine Forderung nach Frieden derart untergraben werde. Demonstrierende sollten sich klar davon distanzieren.
Nationalratspräsident Eric Nussbaumer (SP/BL) twitterte anlässlich des Gedenktages. Bildung spiele eine wichtige Rolle im Kampf gegen Antisemitismus und das Vergessen des Holocausts, so Nussbaumer.
Am 27. Januar 1945 befreite die sowjetische Rote Armee das Nazi-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Das Vernichtungslager westlich von Krakau in Polen war eines von mehreren Vernichtungs- und Konzentrationslagern im Machtbereich des nationalsozialistischen Deutschlands.
Mindestens sechs Millionen Juden aus ganz Europa wurden auf deutschen Befehl ermordet. Auch Sinti und Roma, Homosexuelle, politischen Gefangene und andere Verfolgte wurden von den Nazis vernichtet.