Auto-Crew startet Aufklär-Kampagne über Autoposer
Zürich kämpft mit Autoposern. Die Karossen verursachen Lärm, Abgase und verstopfen Strassen und Raststätten. Autoliebhaber wollen mit einer Kampagne aufklären.
Das Wichtigste in Kürze
- Autoposer fahren ihre getunten Wagen aus und verursachen dabei oft viel Lärm.
- Nicht nur die Stadt Zürich, auch Raststätten müssen durchgreifen.
- Eine Tuning-Crew will mit einer Kampagne auf die Unterschiede aufmerksam machen.
Der Stadt Zürich sind Autoposer ein Dorn im Auge. Wochenende für Wochenende fahren die getunten Karossen durch die Strassen der Stadt, sorgen für Lärm und Abgase. Eine Messung der Stadt ergab diese Woche, dass eine einzelne Autoposer-Fahrt teils gleichviel Lärm verursacht wie 80 normale Autos.
Als Reaktion sperrt Zürich in der Nacht manche Strassenabschnitte. Die Autoposer finden neue Wege, sie weichen teils einfach auf Raststätten aus, wie etwa auf die Raststätte St. Katharina bei Inwil LU.
Keine grossen Treffen
Autoposer ist allerdings nicht gleich Autoposer. Die Differenzierung sei wichtig, wie Gino Gradolf, Gründungsmitglied der Lowered Crew, zu Nau.ch sagt. Die Gruppe wurde vor drei Jahren gegründet und hat mittlerweile über 200 Mitglieder.
Seine Gruppe bestehe aus Autoliebhabern und Autotunern. Sie haben sich während der Corona-Pandemie vor allem in kleinen Gruppen in Garagen oder online getroffen. Grosse Treffen habe man leider nicht durchführen können.
Kampagne soll Bewusstsein schaffen
Damit auch die Seite der Auto-Liebhaber eine Stimme bekommt, hat er eine Kampagne namens «Safe the passion» ins Leben gerufen. «Wir wollen damit ein Bewusstsein in der Bevölkerung schaffen. Nicht alle, die ein schönes Auto fahren, sind auch die, welche die Leute mit Lärm belästigen», erklärt Gradolf.
Darum hat die Gruppe, die auch in Deutschland existiert, einen Hashtag lanciert.
Sobald es die Situation zulässt, wollen die Autofans auch öffentliche Events durchführen. Die Rückmeldungen aus der Szene zur Kampagne seien bisher mehrheitlich positiv gewesen.
Was Gradolf besonders wichtig ist: «Wir machen das nicht, um mit dem Auto mitten in der Nacht durch ein Wohnquartier zu fahren.»
Das sei der grosse Unterschied zu Autoposern, die das Auto vor allem als Statussymbol sehen würden und damit Aufmerksamkeit generieren wollten.