Bauern wollen Digitalisierungsprojekt des Bundes boykottieren
Das Digitalisierungsprojekt «Digiflux» des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) wird von Bauern und Agrarunternehmer boykottiert.
Bauern und Agrarunternehmer haben zum Boykott des Digitalisierungsprojekts «Digiflux» des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) aufgerufen. Die Betriebe und rund 200 Privatpersonen des Vereins «nichtszumelden.ch» wollen dem neuen Portal des Bundes keine Daten liefern.
Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), welches dem BLW übergeordnet ist, bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Artikel der «NZZ am Sonntag».
«Ein Widerstand gegen Kontrollwahn»
«Das Ganze ist ein Widerstand gegen die Auswüchse und den Kontrollwahn der Beamten», sagte Kilian Zwick, Gründungsmitglied und Präsident des Vereins im Artikel. Im Betrieb und auf dem Hof wachse der administrative Aufwand jedes Jahr und habe ein unerträgliches Mass angenommen.
Das Tool «Digiflux» soll neu die gesamtschweizerischen Warenflüsse von Pflanzenschutzmitteln, Dünger und Tierfutter erfassen. Vom Händler bis zum Bauern müssen alle Daten digital erfasst werden. Das gilt auch für Gartenbau-und Forstbetriebe.
Gesamtüberblick durch Digiflux?
So soll eine Gesamtübersicht entstehen, wann und wo hierzulande Pestizide und Hilfsstoffe eingesetzt werden. Die ersten Betriebe, die das Tool einsetzen würden, seien davon überzeugt. «Ich gehe aber davon aus, dass sich alle an das Gesetz halten werden und möchte heute nicht über ein anderes Szenario spekulieren», liess sich Christian Hofer, Direktor des BLW, im Artikel zitieren.
Landwirte seien bereits heute dokumentationspflichtig. «Digiflux» könne die Betriebe administrativ entlasten und die Papierflut reduzieren.