Beim Stadelhofen bohren die SBB einen Erkundungsstollen
Zürichs S-Bahn-Knotenpunkt, der Bahnhof Stadelhofen, stösst an seine Kapazitätsgrenzen und soll daher um ein Gleis erweitert werden.
Weil der Bahnhof Stadelhofen als wichtiger Zürcher S-Bahn-Knotenpunkt an seine Kapazitätsgrenzen stösst, wird er um ein Gleis auf vier Gleise erweitert. Derzeit finden von einem Erkundungsstollen aus die Untersuchungen für die weitere Projektplanung statt.
Der Stollen ist vom Perron aus gut zu sehen und führt 23 Meter ins Erdreich hinein. Rund 600 Kubikmeter Erdreich werden hier ausgehoben, wie die SBB am Dienstag mitteilten. Die rund 10 Mitarbeitenden entnehmen Bodenproben und spritzen danach Zement in die Bohrlöcher, um das Tunnelgewölbe zu stabilisieren.
Aus diesem Erkundungsstollen wird später, wenn das vierte Gleis in Betrieb ist, ein Notausgang. Das zusätzliche Gleis soll unterirdisch zirka 40 Meter hinter dem heutigen Bahnhof erstellt werden.
Der Ausbau des Bahnhofs Stadelhofen umfasst neben dem vierten Gleis auch einen zweiten Riesbachtunnel nach Tiefenbrunnen. Zudem sind – um das vierte Gleis an die bestehende Bahninfrastruktur anzubinden – ein zweiter Hirschengrabentunnel Richtung HB und ein zweiter Zürichbergtunnel Richtung Stettbach notwendig.
Ausbau als Teil des Bundesprojekts
Das Projekt Stadelhofen ist Teil des Ausbauschritts 2035 des Bundes. Mit Kosten von rund 1,1 Milliarden Franken gehört es zu den grössten Massnahmen des 13-Milliarden-Pakets. 2027 sollen die Bauarbeiten beginnen, die rund zehn Jahre dauern werden.
Täglich verkehren im Bahnhof Stadelhofen 770 Züge und rund 80'000 Personen – laut den SBB mehr als in Olten, Genf oder St. Gallen.